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Offener Brief von Initiative Biegenkarree an Bürgermeister Kahle

Marburg 3.4.2011 (pm/red) Die Bürgerinitiative Biegenkarree gegen Großbauten in Innenhöfen reagiert auf die Veröffentlichung einer Stellungnahme von Bürgermeister Franz Kahle auf die Festsetzung vom Regierungspräsidum Gießen. In einem Offenen Brief wird Stellung bezogen und der aktuelle Sachstand aus Sicht der Initiative geschildert. Im Unterschied zum Bürgermeister sehen sich die Bürger in der Stellungnahme des Regierungspräsidenten in wesentlichen Bereichen bestätigt. Dies drückt sich in formulierten Vorschlägen zum weiteren Verfahren aus. Die Briefschreiber schlagen zum Beispiel neue Abstimmung und veränderte Festlegungen mit reduziertem Volumen zur geplanten Wohnanlage vor. das Marburger. veröffentlicht nachstehend das Schreiben aus dem Biegenviertel:

Offener Brief

Bürgerinitiative Biegenkarree
gegen Großbauten in Innenhöfen

Sehr geehrter Herr Bürgermeister Kahle,

mit der Entscheidung des Regierungspräsidiums Gießen, vom 7.3.2011, ist nun klar, dass die Berechnung von Grundflächen- und Geschoßflächenzahl für die Bebauung des Grundstückes Biegenstraße 25a nicht rechtskonform erfolgte. Dies hatte zur Folge, dass der Appartementkomplex im Innenbereich unseres Karrees zwischen Biegen-, Savigny-, Ufer- und Heusingerstraße viel zu groß geplant wurde.
Nur dadurch ist es zu erklären, dass dieser Gebäudekomplex wie ein Fremdkörper aus der Innenhofbebauung heraus sticht und viele Belange nicht eingehalten werden können.

Wir fordern Sie auf, die Entscheidung des Regierungspräsidiums in Gießen zum Anlass zu nehmen, sich mit dem Bauherren zusammenzusetzen und ein angepasstes Bebauungskonzept zu entwerfen.

Die zu reduzierende Grund- und Geschoßfläche könnte zum Beispiel genutzt werden, um die Grenzbebauung zum 100 Jahre alten Backsteingebäude Biegenstraße 25 zu vermeiden. Damit könnten bereits eingetretene Bauschäden auf dem jetzigen Niveau gehalten und gleichzeitig die Lebensqualität der Bewohner erheblich verbessert werden (Stichwort zugemauerte Balkone). Auch könnte der rechtsfreie Raum, der durch das Nicht-Vorliegen der Zustimmung zur Grenzbebauung besteht, ausgeräumt werden.
Alternativ könnte die Höhe um ein Geschoß reduziert werden, was vielen Nachbarn Licht und Sonne erhalten würde.

Eine Ausnahmegenehmigung, die die Größe und Ausgestaltung des Gebäudes unverändert toleriert, werden wir nicht akzeptieren!

Wir möchten Sie darauf aufmerksam machen, dass wir aus allen Teilen der Stadt Zuspruch erhalten. Viele Bürger fordern uns zum Weitermachen und Durchhalten auf. Denn vielen Marburgern stößt schon seit langer Zeit das Vorgehen im Bereich der Stadtplanung auf. Insbesondere die vielen überdimensionierten Großbauten, die nicht nur nicht zum Charakter der Stadt passen, sondern ihr Antlitz wirklich ramponieren, stoßen auf großes Unverständnis. Und viele fragen sich: ‚Wie sind denn solche Genehmigungen möglich?’

In unserem durch zwei unqualifizierte Großbauten verunstaltetem Viertel wurde der denkmalgeschützte Charakter bereits stark beschädigt – neue Beschädigungen durch einen dritten Großbau sollten nicht hinzukommen!
Man kann ja modern und schön bauen und so etwas für das Stadtbild tun.

Mit freundlichen Grüßen
„Bürgerinitiative Biegenkarree – gegen Großbauten in Innenhöfen“
www.bi-biegenkarree.de
Monika Brudler

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