Ein Flohmarkt als temporäre Revitalisierung in Weidenhausen
Marburg 11.4.2011 (red) Dass dieser Stadtteil trotz seiner zentralen Lage, seiner reizvollen Fachwerkarchitektur und dichten Besiedlung kein Standort mehr für prosperierenden Einzelhandel ist, wird für Passanten in der Weidenhäuser Straße im Alltag unübersehbar. Zahlreiche leerstehende vormalige Ladengeschäfte geben Zeugnis von einem Verdrängungsgeschehen. In fußläufiger Entfernung strömen dagegen Menschen in das Erlenring-Center und vis à vis in das sogenannte Marktdreieck, um Einkäufe zu erledigen. So liegt dicht beieinander, was sich ebenso merkantil ausschliesst, wie architektonisch und ästhetisch durch Welten voeinander getrennt ist.
Doch das bedeutet erfreulicherweise nicht, dass Weidenhausen ein toter Stadtteil wäre. Bei zahlreichen Termin über´s Jahren machen sich Besucher einen Weg dorthin – zum Bootsanleger samt Ufercafé sowieso und täglich im Sommerhalbjahr. Am vergangenen Wochenende gab es im Rahmen des Marburger Frühling einen Flohmarkt, der sich als anziehend für viele Besucher erwiesen hat.
So hat Weidenhausen, zumindest für kurze Zeit, eine Wiederkehr merkantilen Geschehens erlebt und sich dabei als idealer Ort mit stimmiger Kulisse für einen Straßenflohmarkt erwiesen. Es herrschte kein Riesenandrang, dafür gab es Sehleute und unübersehbar auch Kaufleute unter den Besuchern.
Flohmarktbesuchern dürfte es ebenso gefallen haben wie Standbetreibern in Weidenhausen. Und Bewohner werden sich womöglich ein Stück weit an alte Tage erinnert haben, als öfter was los war auf der Gass´. Wer wiederkommen will, kann dies jederzeit tun. Als besondere Ereignisse laden die Weidenhäuser Fahrradbörse oder das Entenrennen ein, letzteres dann an der Lahn.
In einer Galerie folgen noch einige Fotos von dem April-Flohmarkt in Weidenhausen, fotogrtafiert von Arnd Reinold.