Kulturelle Besinnung und Offensive mit Faszination… die Wissen schafft
Marburg 11.4.2011 (yb) So wie in größerer Runde im Kunstverein Marburg am Montagmorgen zusammen gesessen, informiert und ausgetauscht wurde, soll es weiter gehen in Zusammenarbeit von Universität mit Stadt Marburg und Kunstverein unter dem verheißungsvollem Motto Faszination… die Wissen schafft.
Das klingt ähnlich wie Wissenschaft. Ist es auch, teilweise. Hebt jedoch mehr auf die zahlreichen Sammlungen der Philipps-Universität ab. Was an teils jahrhundertealten Urkunden, Sachzeugnissen, Natur- und Kulturexponaten in die Hunderttausende gehend gesammelt wurde, soll aus Lagerkartons in Keller- und Archivregalen geholt und für ungezählte Stücke überhaupt erst in öffentliche Wahrnehmung gebracht werden. Einen diesjährigen Auftakt dazu macht die Vortragsreihe zu universitären Sammlungen, die am Donnerstag, 14. April, ihren Anfang nimmt.
Vortragsreihe mit Akzenten beginnt am 14. April
Zum Thema Von der Anatomie zur Zoologie. Universitäre Sammlungen im 21. Jahrhundert wird Cornelia Weber vom Helmholtz-Zentrum für Kulturtechnik in Berlin als erste Referentin sprechen. Drei weitere Vorträge werden im Lauf des Sommersemesters bis Anfang Juli anschließen.
Sind historisch gewachsene wissenschaftliche Sammlungen nutzlos und überflüssig, oder können sie im Zeitalter von Digitalisierung, Computeranimationen und Interaktivität öffentliches Interesse wecken? Wie sieht die Zukunft der universitären Sammlungen aus, die derzeit unsichtbar und verborgen sind? Diesen Fragen soll sich die Vortragsreihe Faszination … die Wissen schafft widmen.
Philipps-Universität, Universitätsstadt Marburg und der Marburger Kunstverein wollen mit der Veranstaltungsreihe Anregungen und Ideen sammeln und zum Diskussionsprozeß über die Zukunft der universitären Sammlungen in Marburg einladen. Die Veranstalter haben dafür hochkarätige Referenten gewinnen können. Nach dem Auftakt referieren Daniel Graepler, Kustos der archäologischen und numismatischen Sammlungen der Universität Göttingen, Professor Albrecht Beutelspacher vom Gießener Mathematikum sowie die Direktorin des Deutschen Medizinhistorischen Museums Ingolstadt, Privatdozentin Marion Maria Ruisinger.
Faszination braucht Wahrnehmung in einer interessierten Öffentlichkeit
Es geht mithin genau um das Gegenteil eines selbstbezogenen Elfenbeinturms oder Forschung und Sammlung im Verborgenen.
„Dass der Funke der Faszination auch auf Menschen jenseits der Forschungsgemeinschaft überspringt und universitäre Sammlungen keine verborgenen Schätze bleiben“ wünscht der Philipps-Universitität und zahlreichen Projektbeteiligten Prof. Joachim Schachtner, der sich als Vizepräsident gerne dafür als Verstärker und Koordinator einbringt, wie er im Pressegespräch sagte.
Zu den verborgenen Schätzen der Philipps-Universität zählen die 30 Lehr- und Museumssammlungen von A wie Algenkultursammlung bis Z wie Zoologische Sammlung.
Seit der Gründung der Universität vor knapp 500 Jahren tragen Marburger Gelehrte Objekte aller Art für Forschung und Lehre zusammen.
Viele dieser Kollektionen, in der Vergangenheit gerne als Naturalienkabinette oder Kuriositätenkammern bezeichnet, dienten von Anfang an nicht alleine der Forschung und Lehre. Sie waren auch Gegenstand der Belustigung und der Stillung von Wissensdurst eines aufgeklärten Bürgertums.
Zu den universitären Sammlungen siehe den Beitrag in der Menüleiste das Marburger.
Übersicht zur Vortragsreihe Faszination… die Wissen schafft
Von der Anatomie zur Zoologie. Universitäre Sammlungen im 21. Jahrhundert
Cornelia Weber, Helmholtz-Zentrum für Kulturtechnik
Ort Marburger Kunstverein
Gerhard-Jahn-Platz 5
Do. 14. April, um 20:00 Uhr s.t.
Dr. Cornelia Weber,Geschäftsführerin des Hermann von Helmholtz-Zentrums für Kulturtechnik, Humboldt-Universität zu Berlin
Perspektive für die Göttinger Universitätssammlungen
Daniel Graepler, Archäologische und numismatische Sammlungen, Universität Göttingen
Ort Konzertsaal, Ernst-von-Hülsen-Haus
Do. 12. Mai, 20:00 Uhr s.t.
Dr. Daniel Graepler, Kustos der Sammlungen am Archäologischen Institut der Georg-August-Universität Göttingen
Ein Museum für Mathematik. Experimente und Strategien
Prof. Albrecht Beutelspacher, Mathematikum
Ort Audimax im Hörsaalgebäude der
Philipps-Universität Marburg, Biegenstraße 14
Do. 9.6.2011, 20:00 Uhr s.t.
Prof. Albrecht Beutelspacher Professor für Diskrete Mathematik und Geometrie an der Justus-Liebig-Universität Gießen.
Medizinhistorische Sammlungen in Deutschland. Ein Überblick
PD Marion Maria Ruisinger,
Deutsches Medizinhistorisches Museum, Ingolstadt
Ort Hörsaal im Renthof 5, Fachbereich Physik
Do. 7. Juli, 20:00 Uhr s.t.
PD Marion Maria Ruisinger, Direktorin des Deutschen Medizinhistorischen Museums, Ingolstadt