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Ökostrom für Marburger Uni – Senat folgt Antrag der Studierendenvertretung

"Blick auf einen Stommast mit Schild Hochspannung"

Stromkonzessionen beinhalten vieles, auch eine Weichenstellung für die Zukunft

Marburg 14.4.2011 (pm/red) Auf der jüngsten Senatssitzung am Montag hat sich der Senat mit deutlicher Mehrheit für einen Antrag ausgesprochen, der die Tür öffnet für zukünftigen Bezug von sauberem Ökostrom seitens der Marburger Universität. Damit wurde beim Marburger Strom-Großverbraucher eine Entscheidung erörtert und getroffen, die ebenso reale Konsequenzen hat, wie von  zeichenhafter Wirkung nach außen getragen ist. Konkret werden für die nächsten Ausschreibung im kommenden Herbst zugleich strengere Kriterien zum Bezug Ökostrom gefordert, teilt der Allgemeine Studierendenausschuss (AStA) in einer Pressemeldung dazu mit. Die gemäß des Antrags formulierte neue Ausschreibung bevorzugt Ökostrom aus neueren Anlagen und fördert damit zugleich den Ausbau der erneuerbaren Energien.

Kommende Ausschreibung  soll Ausbau erneuerbarer Energien fördern

Der Antrag wurde von Christopher Kunig und Jan Vales aus der GHG (Grüne Hochschulgruppe) erarbeitet. Eingebracht in den Senat haben ihn die JuSos mit Unterstützung des AStA. Der ökonomische Gesichtspunkt, gemeint höhere Strombezugskosten, sei ein starkes Argument gegen den Antrag in seiner ursprünglichen Form gewesen, schreibt der AStA. Mehrkosten beim Energieverbrauch müssten an anderer Stelle eingespart werden und das könne zu Lasten der Lehrsituation gehen, habe eine eine Argumentation gelautet.

Einsparmöglichkeiten sollen zugleich genutzt werden

Dass es allerdings Einsparpotential im Verbrauch im großen Bereich der Universität mit ihren zahlreichen Gebäuden gebe und dies gesehen wurde, hat den anfänglichen Widerspruch zumindest teilweise entkräften können. „Der AStA, insbesondere das Umweltreferat, aber auch die GHG sind gerne bereit, Kampagnen zur effizienten Stromnutzung zu starten“, sagte Jan Vales, Mitantragssteller und Mitverfasser des Antrags. Die AStA-Vorsitzende Linda Spieckermann bestätigte dies und ergänzte später: „Natürlich werden auch wir das alltägliche Verhalten der Studierenden und Lehrenden im eigenen Hause ansprechen“.

Klausel zur Deckelung der Stromkosten eingebaut

Schornstein des veralteten Fernheizwerks auf den Lahnbergen. (Foto Hartwig Bambey)

Um zu hohe Mehrkosten zu vermeiden, wurde schließlich eine weitere Klausel eingefügt. „Nicht wesentlich mehr als 2 Prozent“ dürfen sie betragen, wurde neun Stimmen gegen zwei Enthaltungen und eine Gegenstimme beschlossen. Eine andere abschwächende Vorlage mit 3 Prozent Mehrkostentoleranz erhielt nur fünf Zustimmungen. Es sei zu prognostizieren, dass die Mehrkosten etwa 2 Prozent betragen können, äußerte dazu Eckhard Diehl vom Baudezernat der Universität. „Wir hoffen, dass das Präsidium diese dehnbare Prozentangabe so konkretisiert, dass der gewünschte Ökostrom bezogen werden kann. Es ist weiterhin zu hoffen, dass beim späteren Preisvergleich auch allgemeine Stromerhöhungen berücksichtigt werden.“

Ökostrom zunächst nur im Lahntal

Eine Einschränkung bezieht sich auf die betroffenen Gebäude, die diesen Ökostrom beziehen sollen. Da auf den Lahnbergen noch nicht absehbar ist, wie sich die Verkoppellung des Klinikums mit Universitätsgebäuden entwickeln wird – davon noch ganz abgesehen, wie sich die Idee eines eigenen Kraftwerkes realisieren lässt – wurde der Ökostrom-Antrag auf die Gebäude im Lahntal reduziert. Diese verbrauchen etwa ein Drittel des gesamten Stromverbrauches der Philipps-Universität.

Kommende Ausschreibung soll Strombezug am 2012 vergeben

Etwa ab August soll neu ausgeschrieben werden, um ab Neujahrsanfang 2011 Strom neu beziehen zu können. „Die Schwierigkeiten dieses Schrittes sollten als Aufgabe verstanden werden“, erläutert AStA-Sprecherin Spieckermann. „Wir hoffen, dass weitere Hochschulen folgen und dass wir in Zukunft die Lahnberge miteinbeziehen können. Gleichfalls unterstützen wir alle Ambitionen, ökologische Kriterien beim Bau des neuen Kraftwerks in besonderer Weise zu berücksichtigen“ ergänzt Jan Vales.

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