Stadtmuseum Marburg – wie es konzipiert ist und werden kann
Marburg 15.4.2011 (red) Anstelle in Vitrinen aufgereihter Exponate sollen Erlebnissräume mit historischen Inhalten interaktiv entstehen. Vier Uni-Absolventen haben gemeinsam ein neuartiges Konzept zu entwickelt, wie ein Stadtmuseum Marburg zugleich Historie präsentiert und neue Vermittlungswege beschreitet. Eine Säule ihrer Betrachtungen ist die Geschichte der Stadt Marburg. Eine weitere Säule ist die Art und Weise der Präsentation von Inhalten. Dritte Säule wird das Verständnis und Verhältnis von Museum zu seinen Besuchern. Stadtmuseum wollen die Autoren einer Studie mit Einsatz aktueller Techniken zum Erlebnis- und Gestaltungsraum machen. Personen der Stadtgeschichte werden erforscht, indem Örtlichkeiten und deren Wirken der Persönlichkeiten spielerisch zu erarbeiten sind. Besucher – ob Schüler oder Erwachsene – kombinieren, interagieren und erschließen sich tätig, was in Marburg schlummert. Das Konzept Stadtmuseum Marburg will Überliefertes in das 21. Jahrhundert heben und macht der Universitätsstadt Marburg ein Angebot mit weitreichenden Perspektiven.
Die Verknüpfung von Stadtgeschichte in einen subjektorientierten Aneignungsprozeß steht dieser Universitätsstadt gut zu Gesicht
Ein Gastbeitrag von Sascha Hagemann, Projektgruppe Stadtmuseum
Ziel unseres Konzeptes ist es, die unübersichtliche Marburger Museums- und Sammlungslandschaft – und auch die Stadt Marburg Marburg selbst – für möglichst viele Alters- und Gesellschaftsgruppen erreichbar erfahrbar zu machen. Dies soll auf eine interessante und individuell anpassbare Weise geleistet werden. Mit modernen, interaktiven, multimedialen und für alle erlebbaren Darbietungen von Informationen auf Touchscreens, Smartboards und tragbarer PDAs werden Anstösse, Impressionen und Anregungen geliefert, sich weitergehend und mit verschiedenen Blickwinkeln zur Stadt aktiv auseinanderzusetzen – und eigene Sehweisen zu entwickeln.
Aus einer laufenden Ausstellung wird auf weitere bestehende Angebote verwiesen, in denen weiterführende Informationen oder Zugänge aus anderen geschichtlichen Perspektiven präsentiert werden. Dabei wird es Museen, Universitätssammlungen, Archiven und anderen ermöglicht, ihr aktuelles Programm darzustellen und Interesse für Besuche zu wecken.
Dies geschieht nicht auf der Basis von historischen Exponaten in gläsernen Vitrinen, sondern auf einer multimedialen, interaktiven und damit die Besucher, Betrachter, Nutzer einbeziehenden Ebene und Art und Weise.
Zusätzlich soll es einen themenfreien Raum geben, in dem wechselnde Schwerpunkte, also Ausstellungen, städtische Veranstaltungen, Jubiläen und mehr angeboten werden können.
Es wird nutzerfreundlich und eigenes Handeln anregend die Möglichkeit geboten, sich eine nach den persönlichen Vorlieben geplante Stadttour zu erstellen, die durch einen persönlichen elektronischen Begleiter mit Informationen unterfüttert wird. Damit dient das Museum als Schnitt- und Verweisstelle zu bereits bestehenden Angeboten. Zugleich vollzieht es einen Brückenschlag zwischen dem historischen und dem modernen Marburg mit Schulen, Universität und viel Zukunftsorientierung.
Ganz besonderer Wert wird auf den Aspekt der Barrierefreiheit und der gleichmäßigen, audiovisuellen und taktilen, Informations-vermittlung und -aneignung gelegt.
Durch den zum überwiegenden Teil multimedialen Charakter des Museums ist dessen Unterbringung in jedem größeren Gebäude möglich.
Das Projekt Stadtmuseum Marburg ist ein Entwurf zur Konzeption, Entwicklung und Inbetriebnahme einer Einrichtung, welche die Geschichte der Stadt Marburg für sehr viele und zudem jüngere Interessierte erfahrbar macht. Marburg museal und medial kann Wirklichkeit und ein weiterer Leuchtturm an der Lahn werden.