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Fachkongress zur synthetischen Mikrobiologie in Marburg

Marburg 9.5.2011 (pm/red) Am 4. Mai hat ein eintägiger Fachkongress mit dem Titel „SYNMIKRO – Perspektiven für Biotechnologie und Pharmazie“ an der Uni Marburg stattgefunden. Eingeladen hatte das Marburger LOEWE-Zentrum für Synthetische Mikrobiologie (SYNMIKRO). Referenten aus Wissenschaft und Wirtschaft erörterten das Potenzial dieser zukunftsweisenden Technologie und stellten dabei mögliche Anwendungen vor.

LOEWE-Förderung beschert Uni Marburg und Max-Planck-Institut 21 Millionen

Teilnehmer am Kongress Synthetische Mikobiologie am 4. Mai in der Alten Aula (Foto Markus Farnung)

Die Philipps-Universität, das Max-Planck-Institut für terrestrische Mikrobiologie und die Max-Planck-Gesellschaft haben im Januar 2010 mit der Förderung des Hessischen Exzellenzprogramms LOEWE über zunächst 21 Mio. Euro Projektmittel den Aufbau eines Zentrums für Synthetische Mikrobiologie (SYNMIKRO) begonnen.

„Die mikrobielle Forschung hat eine lange und erfolgreiche Tradition in Marburg“, sagt dazu Unipräsidentin Katharina Krause. Zugleich hebt sie die Entschiedenheit der hessischen Landesregierung hervor in Grundlagenforschung zu investieren, und zugleich in echtes Zukunftsthema, bei dem sich Erfolge erst langfristig einstellen können. „Das ist ein Zeichen des Vertrauens in die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie in die Strukturen der Universität Marburg“, schätz Krause ein.
Inzwischen arbeiten rund 170 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in 26 Arbeitsgruppen in SYNMIKRO, 100 weitere sollen dazu kommen. „Parallel zum zielgerichteten Personalaufbau laufen die Planungen für die räumliche Entwicklung auf Hochtouren“, versichert Irene Bauernfeind-Roßmann vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst. Der im Bau befindliche mit etwa 10,4 Millionen Euro veranschalgte Neubau für SYNMIKRO soll im Jahr 2012 bezogen werden.

Prof. Bruno Eckhard beim Vortrag zum Kongress. (Foto Markus Farnung)

„Mit Synthetischer Biologie werden derzeit viele Herausforderungen, aber auch viele Hoffnungen verbunden. Unter anderem sollen neuartige Möglichkeiten für die Entwicklung von verbesserten Diagnostika, Impfstoffen und Medikamenten eröffnet werden“, erklärte Prof. Bruno Eckhardt in einem Vortrag. Ebenso sei der Einsatz für Biosensoren, Wasserstoffzellen, neuartige Zellbiofabriken, neue Biomaterialien und Biobrennstoffe, wie die Produktion von Ethanol oder Wasserstoff denkbar.

Worum es bei SYNMIKRO geht

Ein zentrales Ziel von SYNMIKRO ist es, ein international ausgerichtetes Zentrum zur Erforschung der Grundlagen der synthetischen Mikrobiologie aufzubauen und zu etablieren. Mikroorganismen spielen in der Natur und Industrie eine wichtige Rolle. Sie sind Energielieferanten, kommen in Nahrungsmitteln vor und werden in großem Maßstab zur Herstellung von Arzneimitteln eingesetzt. Zuvor haben Fortschritte in der mikrobiellen Biochemie, Molekularbiologie, Genanalyse und Bioinformatik die Voraussetzungen für das Gebiet der Synthetischen Mikrobiologie geschaffen. „Die Synthetische Mikrobiologie strebt das gezielte Design synthetischer mikrobieller Zellen mit maßgeschneiderten Eigenschaften aus standardisierten Bausteinen an“, erklärt Eckhardt.

 

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