Marburg 21.5.2011 (pm/red) Gesellschaftliche Alternsbilder am Beispiel musealer Seniorenprogramme will die wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Vergleichende Kulturwissenschaft der Universität Regensburg, Esther Gajek, in einer Vortragsveranstaltung  am Freitag, 27. Mai um 18.00 im BiP unter die Lupe nehmen. Auch Museen wenden sich vermehrt der Altersgruppe 65plus zu – im Zuge des demographischen Wandels, versteht sich.

Am Beispiel von Seniorenprogrammen zeige sich, dass Museen Alter vor allem defizitär verstehen. Manche Häuser haben – angesichts eines hohen Prozentsatzes grauhaariger StammbesucherInnen – sogar Angst zu vergreisen und setzen eher auf Programme für Kinder und Familien. Damit sind Kernfragen der Betrachtung in dem Vortrag von Esther Gajek angesprochen. 

Dieses für Museen aufzeigbare Phänomen ist aus vielen weiteren Gesellschaftsbereichen bekannt, wie etwa der Kommunalpolitik. So setzen die lokal Verantwortlichen angesichts geänderter Alternsstrukturen ihrer Gemeinde auf die Anwerbung junger Familien, Baukindergeld, ohne Blick auf die Chancen dieses Strukturwandels und die Ressourcen der älteren Generation. Museen interpretieren Alter, gleichzeitig konstruieren sie es auch, durch die Wahl von Themen und Vermittlungsmethoden etwa.

• Wie sieht sich Ältere selbst?
• Treffen aktuelle Angebote von Museen Bedürfnisse und Anliegen Älterer?
• Wie sieht es mit den Angeboten anderer Anbieter aus?

Im Gespräch mit Jüngeren und Älteren, BürgerInnen und Profis kann im Anschluss an den Vortrag diskutiert werden, wie Alternsbilder entstehen und wirken. Alle Interessierten sind angesprochen, hat doch jede und jeder feste Alternsbilder, (re-)produziert, widerlegt und bestätigt sie täglich – privat, ehrenamtlich, beruflich.

Vortrag Hilfe, wir vergreisen – Altersbilder in der Diskussion
Termin Freitag 27. Mai
Zeit 18.00 Uhr
Ort BiP Beratungs- und Pflegezentrum am Rudolphsplatz