Landrat Fischbach besuchte Stadtallendorf
Marburg 2.6.2011 (pm) Im Rahmen seiner Gemeindebesuche stattete Landrat Robert Fischbach zusammen mit ein paar Führungskräften der Kreisverwaltung Stadtallendorf einen Besuch ab. Landrat Fischbach besucht einmal je Legislaturperiode die Städte und Gemeinden im Landkreis, um sich ein Bild von den Problemen und von den neuesten Maßnahmen oder Initiativen zu machen. Besichtigungen von Wirtschaftsbetrieben gehören ebenso dazu wie ein Gespräch mit den Vertretern der Feuerwehren.
Die zweitgrößte Stadt im Landkreis ist eine wirtschaftliche starke Stadt, sagte Fischbach, die dennoch auch schauen müsse, ihre Finanzhaushalte ausgleichen zu können. Der gesamte kommunale Bereich hoffe auf eine stabile wirtschaftliche Entwicklung, die dann zu besseren Finanzausstattungen der Städte und Gemeinden führen würde.
Der Landrat lobte die kluge Planung der Stadt im Hinblick auf das neue Gewerbegebiet, was eine Investition in die Zukunft sei. Der geplante Anschluss an die künftige und dann nur einen Steinwurf entfernte A 49 werde für Betriebe von großer Bedeutung sein. Durch dieses Gewerbegebiet können die Stadt auch schnell auf Entwicklungen der Wirtschaft reagieren und die lukrativen Flächen entsprechend der Bedürfnisse der Betriebe anbieten.
Als erstes Unternehmen hat sich die Faudi einen sehr guten Platz in dem Gewerbegebiet gesichert. Überhaupt stellte sich die Firma Faudi beim Besuch des Landrats als ausgesprochen innovativ dar. Fischbach war sehr angetan von der Nutzung der Geothermie und der hohen Maßstäbe für Umweltverträglichkeit durch den Betrieb. Der weltweit agierende Betrieb im Bereich der Filtertechnik erstellt keine Massenware, sondern Unikate für den individuellen Gebrauch seiner Kunden, wie etwa in der Automobilindustrie. Schwerpunkte sind die Kühl-Schmierstoffereinigung und die Prozessfiltration. Rund 96 Prozent dieser Produkte gehen in den Export. Der Betrieb, der von Geschäftsführer Horst Watz und Prokurist Hans-Gerd Knack vorgestellt wurde, hatte sich in der Krisenzeit neu aufgestellt und mit dem Standortwechsel innerhalb Stadtallendorfs neue Wachstumsmöglichkeiten geschaffen.
Einblicke ganz anderer Art bekam die Gruppe im Altenpflegeheim St. Bonifatius vom Heimleiter Georg Gnau vermittelt. Er erläuterte das sogenannte psychobiografische Pflegemodell nach Böhm, das in dieser Einrichtung erfolgreich umgesetzt wird. Es geht dabei um die Wertschätzung der Bewohner unter Berücksichtigung der jeweiligen Biografien. Die Einrichtung wirkt durch viele Sitzgruppen, Eckbänke, Sessel und Schränke, die entweder schon älter oder aber dem Stil früherer Jahrzehnte angepasst sind, für die Heimbewohner vertrauter und wohnlicher. Vor allem demente Patienten fühlen sich in einer solchen Umgebung deutlich wohler, da es mehr dem Charakter einer eigenen Wohnung entspricht. Dennoch ist das Heim technisch und von der Ausstattung her natürlich auf dem aktuellsten Stand. Landrat Fischbach hob das große Engagement des Heimleiters hervor, dem man anmerke, dass er sich voll und ganz für diese Einrichtung einbringe. Bei der Realisierung habe sich auch Bürgermeister Vollmer persönlich stark dafür eingesetzt.
Abschließend wurde im Feuerwehrstützpunkt über die Situation der Feuerwehr in Stadtallendorf gesprochen. Die Feuerwehr sei hier gut aufgestellt. Es sei eine Verpflichtung der Städte und Gemeinden, die Feuerwehren gut auszustatten. Der Landkreis werde die Feuerwehren künftig bei der Anschaffung von Einsatzfahrzeugen im Rahmen seiner Möglichkeiten unterstützen. Er dankte allen, die sich in der Jugendarbeit der Feuerwehren engagieren, denn hier werde der Grundstock für die spätere Mitwirkung in der Feuerwehr gelegt.
Bürgermeister Manfred Vollmer bedankte sich seinerseits für den Besuch des Landrats und machte unter anderem deutlich, dass Stadtallendorf besonders durch Aufgaben im Zusammenhang mit dem hohen Anteil an Bevölkerung mit Migrationshintergrund geprägt sei. Er dankte in diesem Zusammenhang ausdrücklich den vielen Sportvereinen, die eine sehr gute Integrationsarbeit leisten würden. Bezüglich des neuen Gewerbegebietes sagte Vollmer, dass die Stadt damit für die Zukunft einen sehr guten Produktionsstandort vorweisen könne.