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Verlegung von Leerrohren zur Breitbandversorgung bei Baumaßnahmen an Kreisstraßen

Marburg 1.6.2011 (pm)  „Aus Sicht des Kreises und der Städte und Gemeinden müssen wir die Versorgung mit Breitbandkabel selbst voranbringen, um nicht gerade bei der zukunftsweisenden Technik mit schnellem Internet von den städtischen Ballungsgebieten abgehängt zu werden. Deswegen haben der Landkreis sowie die Städte und Gemeinden eine Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR) gegründet, die sich dieses Themas annimmt. Sie trägt den Namen Breitband Marburg-Biedenkopf GbR „, erläuterte Landrat Robert Fischbach in Unterrosphe. Dort wurden erstmals Leerrohre für die Breitbandverkabelung in der Kreisstraße 2 verlegt.

Landrat informierte sich über die Leerrohrverlegung für die Breitbandtechnik in Unterrosphe

Landrat Fischbach ließ sich die Technik vor Ort erklären. Bei der angestrebten flächendeckenden Breitbandverkabelung des Landkreises sind die dafür notwendigen Erdarbeiten der höchste Kostenfaktor. Wesentlich kostengünstiger ist es, wenn im Zuge von Straßenbaumaßnahmen Leerrohre mitverlegt werden können. Wenn das durchgeführt wurde, ist eine spätere Befüllung mit Glasfaserkabel einfach und günstig zu erreichen.

In Unterrosphe erkundete der Landratmit Vertretern des Amtes für Straßen- und Verkehrswesen und bauausführender Firma die Leerrohrkabelverlegung. Stadtrat Peter Naumann, links, Kreisbreitbandkoordinator Frank Hüttemann, Landrat Robert Fischbach, Ludwig Grell, Firma Herzog, und Bernd Marquordt, ASV Marburg.

Aber auch das Verlegen der Leerrohre im Zuge einer Baumaßnahme verursacht Zusatzkosten, die jedoch im Rahmen der Leerrohrrichtlinie des Landes Hessen wie zum Beispiel in Unterrosphe mit bis zu 75 Prozent vom Land mitfinanziert werden. Wichtig sei es, so der Landrat, dass auch die Kommunen im Landkreis bei Erdarbeiten auf den relevanten Strecken Leerrohre verlegen würden, damit bei der Vernetzung des gesamten Landkreises Kosten gespart werden könnten.

Die Breitband Marburg-Biedenkopf GbR hat auf ihrer letzten Sitzung die Gemeinde Angelburg einstimmig aufgenommen. Jetzt fehlt neben der Stadt Marburg nur noch die Gemeinde Cölbe, die den Beschluss zum Beitritt in die Breitbandgesellschaft im Juni fassen wollen.

In der letzten Gesellschafterversammlung hat die GbR beschlossen, eine Machbarkeitsstudie in Auftrag zu geben, die das vorliegende Grobkonzept der E.ON Mitte AG mit einer Feinplanung unterlegen soll und gleichzeitig auch ein Businessmodell ausarbeiten soll, wie eine flächendeckende Versorgung des Landkreises mit vorerst 50 Mbit in den nächsten drei bis fünf Jahren sichergestellt werden kann.

Es soll auch geprüft werden, inwieweit eine Kooperation mit bestehenden Anbietern wie Unitymedia, Telekom und Vodafone erreicht werden kann. Der Landkreis und die Stadtwerke Marburg, die den Ausbau von schnellem Internet im Stadtgebiet vorantreiben wollen, haben schon die Bereitschaft erklärt, sich bei der Planung miteinander abzustimmen.

Für das Breitbandprojekt hat der Landkreis Marburg-Biedenkopf beim Innenministerium einen Antrag auf Förderung der Interkommunalen Zusammenarbeit gestellt, welcher gute Aussichten auf Erfolg hat. Bei allen Städten und Gemeinden wie auch beim Landkreis besteht ein großes Interesse daran, als Pilotlandkreis in Hessen die Chance des schnellen Ausbaus zu ergreifen.

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