Mobiler Mitfahrdienst »OpenRide« wird Open Source
Marburg 3.6.2011 (pm/red) Fahrgemeinschaften werden immer beliebter. Sie ermöglichen nicht nur kostensparendes und umweltschonendes Reisen, sondern entlasten auch den Straßenverkehr. So gibt es in Mittelhessen dazu das PendlerPortal, worüber sich Fahrgemeinschaften recht einfach organisieren lassen. Nutzen und Möglichkeiten zur Organisation von Fahrgemeinschaften sind jedoch abhängig davon, wie einfach sie sich organisieren lassen. Um die Entwicklung voranzutreiben, hat das Fraunhofer-Institut für Offene Kommunikationssysteme (Fraunhofer FOKUS ) eine Software entwickelt, die ein leistungsfähiges Werkzeug bereitstellt. Den Quellcode seines innovativen mobilen Mitfahrsystems OpenRide gibt Fraunhofer FOKUS jetzt frei.
OpenRide ist damit die weltweit erste Software eines dynamischen Mitfahrdienstes (Dynamic Ridesharing), die unter einer Open Source-Lizenz veröffentlicht wurde. Dieser Schritt ermöglicht es Entwicklern und Anwendern, die Software kostenfrei zu verwenden, weiter zu entwickeln und für eigene Ideen und Geschäftsmodelle anzupassen. Ab sofort kann jeder, ob Unternehmen, Stadt, Gemeinde, Event-Veranstalter, Entrepreneur oder Privatperson eine eigene Mitfahrzentrale für spontane Fahrgemeinschaften einrichten und an der Weiterentwicklung der Software mitwirken.
Mit OpenRide können Fahrer und Mitfahrer unterwegs vom Mobiltelefon aus spontan Mitfahrgelegenheiten einstellen oder suchen. Die OpenRide-Software berücksichtigt dabei nicht nur den Start- und Endpunkt einer Fahrtroute, sondern die gesamte Stecke und eventuelle Umwege. Dadurch können Mitfahrer auch unterwegs auf Teilstrecken mitgenommen werden. Das System kombiniert ortsbasierte und soziale Web-Dienste und wird über den Webbrowser genutzt. Damit ist OpenRide im Gegensatz zu anderen Ansätzen direkt auf allen gängigen Smartphones nutzbar. Auch Verkehrsteilnehmer, die mit ihrem Netbook oder Tablet-Computer unterwegs sind, können so per OpenRide eine Fahrgemeinschaft bilden.
“Von dem Schritt die OpenRide-Software als Open Source freizugeben, versprechen wir uns eine schnellere Verbreitung von mobilen Mitfahrgelegenheiten und die stärkere Kombination mit anderen Diensten“, sagt die technische Projektleiterin Anna Kress. Die freie zugängliche Software sorgt dafür, dass sich Mitfahrdiensten unabhängig von eine einzelnen Softwareherstellers betreiben lassen. Bei Bedarf können sich verschiedene Mitfahrzentralen auch miteinander verbinden, um so von Mobilitätsinseln zu Mobilitätsnetzen zu kommen.