Schon wieder zwei Cent Preiserhöhung – für ein Frühstücksbrötchen
Marburg 4.6.2011 Das Frühstück ist die erste und eine wichtige Mahlzeit. Im Sommerhalbjahr des öfteren auf dem Balkon – kein schlechter Start in den Tag. Klaro Brötchen. Frühstücksbrötchen gehören dazu. Wie ein gekochtes Ei oder die Zeitung. So war das auch in Berlin für eine Woche. Dort verbunden mit einer angenehmen Überraschung. 17 Cent kostet die Schrippe, wie Brötchen in der Hauptstadt nun mal genannt werden. Das ist deutlich billiger als in Marburg, wo erst vor einigen Monaten der Brötchenpreis, bei unserem Bäcker, von 29 Cent auf 30 Cent erhöht wurde.
Also zurück im teuren Marburg, nicht alleine was die Brötchenrpreise angeht. Am Freitag-morgen zum ersten Mal wieder Brötchen holen. „Sechs Frischlinge bitte“, sage ich, als ich an der Reihe bin. Die Verkäuferin tütet ein, tippt ein und sagt „Einssechundachtzig“. Verdutzt und sprachlos, lege ich meinen Fünf-Euro-Schein auf den Zahlteller. Stecke die Brötchentüte in die Stofftasche, das Wechselgeld ins Portemonnaie und gehe. Nicht ohne Tschüss zu sagen. Bin ein höflicher Mensch. Man kennt sich ja.
Auf dem Weg zurück merke ich, dass ich nicht nur sprachlos war. Ich bin sauer. Richtig sauer. Statt 30 Cent kosten die Frischlinge beim Bäcker Müller jetzt 32 Cent. Eine satte Preiserhöhung um 2 Cent. Jawoll. Das ist eine satte Preiserhöhung. 10 Prozent von 30 Cent sind 3 Cent. Also entsprechen 2 Cent Preiserhöhung einer prozentualen Erhöhung um 6,66 Prozent. Das ist viel. Zu viel.
Oder wann haben Sie eine Lohn-, Gehalts- oder Rentenerhöhung um 6.66 Prozent bekommen?
So nicht. Denkt und meint es spontan in mir. Mit mir nicht. Gut, dass es in Cappel mehrere Bäcker hat. Dann nehme ich eben das Fahrrad zum Brötchenholen. Statt Brötchengang eine Brötchenfahrt. Zeitlich nimmt sich das nichts. Es müssen nun wirklich nicht die Frischlinge vom Bäcker Müller aus dem Burgwald sein. Wo leben wir denn? In Berlin kostet eine Schrippe, die mit dem Spitzweck locker mithalten kann, 17 Cent. Aber das habe ich ja oben schon geschrieben. Hartwig Bambey