28 Museen zum Museumssonntag im Landkreis Marburg-Biedenkopf am 5. Juni
Marburg 24.5.2011 (pm) „Insgesamt 28 Museen und Schausammlungen beteiligen sich an dem vom Landkreis organisierten Museumssonntag, der inzwischen zum vierten Mal nach 2005, 2007 und 2009 durchgeführt wird. Am 5. Juni 2011 möchten wir den Museen und Schausammlungen eine Plattform bieten, sich dem Publikum zu präsentieren. Es lohnt sich, die große Vielfalt der unterschiedlichen heimischen Museen einmal vor Ort in Augenschein zu nehmen“, betonte Landrat Robert Fischbach bei der Vorstellung des Programms im Landratsamt.
Einige Vetreterinnen und Vertreter der mitwirkenden Museen und Schausammlungen erläuterten beispielhaft ihre jeweiligen und vielfältigen Angebote am 5.6.11. Aus deren Sicht bietet die Veranstaltung Chancen für die Museen. Harald Pausch vom kleinen Dachmuseum Kirchhain bedankte sich beim Landkreis und den Sponsoren: „Für die mitwirkenden Museen ist das eine gute Gelegenheit, sich zu präsentieren.“ Dort werden speziell Handschriften erklärt. Christel Dupont von der Völkerkundlichen Sammlung der Philipps-Universität erklärte, dass zwei neue Exponate an diesem Tag erstmals gezeigt werden, darunter ein Initiationshandschuh, der mit Ameisen gefüllt wurde. Jungen, die diesen Handschuh anzogen und die Schmerzen ertrugen, wurden damit bei einem brasilianischen Stamm zum Mann. Im Schloss in Biedenkopf werden Exponate gezeigt, die sonst im Depot verwahrt werden, darunter auch spezielle Strümpfe. Christel Naumann und Agnes Kulz vom Heimatmuseum Caldern informierten schließlich über das Angebot vor Ort (u.a. Schusterwerkstatt) und verwiesen auch auf den Kaffee, der eine gute Ergänzung zum Museumsangebot darstellt.
„Erneut haben wir dem Museumssonntag nach Rücksprache mit den Museumsleitungen ein Motto gegeben: ‚ Hand und Fuß ‚! Aus einer Reihe von Vorschlägen haben sich die Museen und Schausammlungen mit großer Mehrheit für dieses Motto entschieden. Es ist eine Begrifflichkeit, die zwar auch heute noch oft genutzt wird, dessen Bedeutung jedoch meist nicht bekannt ist. Der Begriff ‚ Hand und Fuß ‚ hat mittelalterliche Wurzeln. Mit der rechten Hand wurde das Schwert geführt und den linken Fuß setzte man zuerst in den Steigbügel. Das Abschlagen der rechten Hand und des linken Fußes war bei bestimmten Vergehen im Mittelalter eine besonders schwere und brutale Strafe. Damit war man nicht mehr einsatzfähig. Wenn im heutigen Sprachgebrauch etwas ‚Hand und Fuß ‚ hat, dann ist es überzeugend!“, ergänzte der für die Organisation des Museumssonntags verantwortliche Dr. Markus Morr von der Kreisverwaltung.
Alle Museen nähern sich dem Motto „Hand & Fuß“ im übertragenen Sinn. Das geschieht in fast jedem Museum auf eine unterschiedliche Art und Weise. Mal sind es nur einzelne Exponate, mal sind aber auch kleine Sonderausstellungen entstanden. Von der Darstellung von Berufsbildern wie dem Handformer in Wallau, Schustern in diversen Museen, Arbeitsdemonstrationen in Weidenhausen bis schließlich zum Arbeiten mit der Strumpfwirkstuhl in Schwabendorf oder mit dem Webstuhl wie in Großseelheim und Obereisenhausen, für den Hände und Füße eingesetzt werden mussten, reicht die Palette. Hier und da gibt es Kaffee und Kuchen oder sogar „Handkäs mit Musik“. Das ist nur ein kleiner Auszug aus dem vielfältigen Angebot der Museen und Schausammlungen.
Am 5. Juni wird es den Besuchern leicht gemacht, denn in einem Zeitfenster von 13 bis 17 Uhr haben alle Museen und Schausammlungen geöffnet, die an dieser Aktion mitwirken. Manche bieten darüber hinaus auch noch längere Öffnungszeiten an. Da aber unmöglich alle Museen an einem Tag besucht werden können, finden die Leser der Broschüre zusätzlich zum Programm am 5. Juni allgemeine Informationen zu den mitwirkenden Museen, die auch über diesen Tag hinaus Gültigkeit haben. Die Broschüre ist auch über das Internet unter www.marburg-biedenkopf.de (Ticker) abrufbar.
Michael Frantz von der Sparkasse Marburg-Biedenkopf, die den Museumssonntag als Hauptsponsor unterstützt, erklärte bei der Vorstellung, dass gerade die kreisweite Verteilung der mitwirkenden Museen ein wichtiges Zeichen für die kulturelle Vielfalt im Kreis sei, die von der Sparkasse gerne unterstützt werde.
Landrat Fischbach verwies schließlich auf die Verlosung im Zusammenhang mit dem Museumssonntag hin. Zum Preis von 1 Euro pro Los kann jeder Besucher daran teilnehmen und mit etwas Glück sehr interessante Preise gewinnen. Die Verlosung konnte vor allem Dank der Sparkasse Marburg-Biedenkopf realisiert werden. Ein Dank gilt auch der Firma Inter Sport Begro, dem Hessischen Landestheater und der TOuR GmbH. Die Erlöse gehen komplett zugunsten der jeweiligen Museen. Der Landrat bedankte sich außerdem bei allen Mitwirkenden, die mit viel Engagement diesen Museumssonntag des Landkreises durchführen.
Mitwirkende Museen am 5. Juni 2011 sind: Heimatmuseum Amöneburg, Alte Schule Bad Endbach, Hinterlandmuseum Schloss Biedenkopf, Heimatstube Biedenkopf-Engelbach, Heimatstube Biedenkopf-Kombach, Dorfmuseum Biedenkopf-Wallau, Schartenhof Biedenkopf-Eckelshausen, Schenkbarsches Haus-Museum Biedenkopf, Heimatmuseum Cölbe-Bürgeln, Mini-Museum Dautphe Backes Stibbcher, Alte Kirche Dautphetal-Friedensdorf, Karl Lenz-Stiftung Gladenbach-Erdhausen, Regionalmuseum Gladenbach-Weidenhausen e.V., Kleines Dachmuseum Kirchhain, Heimatmuseum Kirchhain-Großseelheim, Ländliches Heimatmuseum Lahntal Caldern, Otto-Ubbelohde-Haus, Lahntal-Goßfelden, Naturkundehaus Lohra-Damm, Treffpunkt für Dörfliche Kultur Lohra-Weipoltshausen, Marburger Haus der Romantik, Völkerkundliche Sammlung der Philipps-Universität Marburg, Heimatmuseum Rauschenberg, Dorfmuseum Daniel-Martin-Haus, Rauschenberg-Schwabendorf, Heimat- und Trachtenstube Mengsberg, Dauerausstellung Junker-Hansen-Turm Neustadt, Dokumentations- und Informationszentrum Stadtallendorf, Heimatmuseum Steffenberg-Obereisenhausen, Dorfmuseum Alter Forsthof Oberrosphe, Wetter.