Zur Bedeutung des Roten Telefons im Kalten Krieg
Marburg 7.6.2011 (pm/red) Eine monatliche Vortragsreihe an der Marburger Uni mit dem Titel Was ist Politik? Bilder und Ideen der interdisziplinären Forschung stellt fächerübergreifend Forschungsergebnisse zur Diskussion. Am Mittwoch, 8. Juni, referiert Tobias Nanz aus Gießen zum Thema Das Rote Telefon. Medientechnologie und Informationspolitik im Kalten Krieg. Das Rote Telefon als Verbindung zwischen Washington und Moskau galt während des Kalten Krieges als letzte Möglichkeit, einen Atomkrieg zwischen den Supermächten zu verhindern.
Die Sprechverbindung zwischen den Staatsoberhäuptern ist jedoch eine Fiktion, die durch Romane und Filme wirkmächtig inszeniert und verbreitet wurde. Der Vortrag sucht an ausgewählten Beispielen zum einen diese Fiktion zu analysieren und zu fragen, weshalb das Rote Telefon so populär wurde. Zum anderen diskutiert er die Vorteile der tatsächlich eingerichteten Hotline, die als Fernschreiberverbindung zwischen den Hauptstädten erstmals während des Sechstagekrieges im Juni 1967 eingesetzt wurde. Auf welche Art und Weise, so ließe sich eine zentrale Fragestellung formulieren, können technische Medien bei einer Krise vermitteln und die politische Führung anleiten?
Über die Reihe
Unternehmenspolitik, Familienpolitik, politische Theologie, Bildpolitik – die Ideen, Formen und Felder des Politischen sind so vielfältig wie die Disziplinen, in denen sie erforscht werden. Sie werden in Texten ebenso wirksam wie in Bildern oder Handlungen. Zu ihrer Erschließung haben Kunst und Wissenschaft unterschiedliche Methoden und Zugänge entwickelt.
Vortragsreihe Was ist Politik? Tobias Nanz: Das Rote Telefon. Medientechnologie und Informationspolitik im Kalten Krieg
Termin 8. Juni
Zeit 18.00 Uhr
Ort Hörsaalgebäude, Biegenstraße 14/ Raum 110