Justiz im Nationalsozialismus – Komplizin der Vernichtungspolitik als Themenabend am 14. Juni im Stadtverordnetensitzungssaal
Marburg 10.6.2011 (pm/red) Die Die Zeitgeschichtliche Dokumentationsstelle Marburg (ZDM) lädt in Kooperation mit dem Referat für Antifaschismus und Antirassismus des AStA der Uni Marburg zu einem Themenabend in den Stadtverordnetensitzungssaal ein. Am Dienstag, 14. Juni, informiert die Historikerin Barbara Manthe in einem Einführungsvortrag über die strukturellen und personellen Eigenschaften des NS-Justizsystems.
Von der Referentin werden wesentliche Fragen zum System der Justiz im NS-Regime entwickelt bis dahin, welche Folgen und Nachwirkungen damit verbunden waren und sind.
- Wie waren Justiz und Rechtswissenschaft in den Vernichtungsapparat integriert?
- Welche Verbindung bzw. gegenseitige Beeinflussung herrschte zwischen gerichtlicher Rechtsprechung und universitärer Rechtslehre?
- Welche Auswirkungen hatte der NS auf das deutsche Rechtssystem?
- Welche personellen und strukturellen Kontinuitäten waren nach Ende der NS-Herrschaft zu beobachten?
Diesen und weiterführenden Fragen widmet sich die Veranstaltiung am Dienstag, den 14. Juni, ab 20 Uhr im Stadtverordnetensitzungssaal Marburg. Barbara Manthe ist Historikerin an der Universität Köln und arbeitet dort schwerpunktmäßig zum Thema Richterprofile. Im Forschungsprojekt Kölner Justiz im Krieg analysiert sie Tätigkeitsprofile, Handlungsspielräume und Verhaltensstile von Richter_innen und stellt die Frage nach dem Beitrag der Richter_innen zu einer Normierung der NS-Gesellschaft.
Über die Zeitgeschichtliche Dokumentationsstelle Marburg
Die Zeitgeschichtliche Dokumentationsstelle Marburg (ZDM) ist ein gemeinnützig anerkannter Verein mit Sitz in Marburg. Sie besteht seit 1991 als unabhängiges Archiv und ist Trägerin politischer Bildungsarbeit. Die ZDM beschäftigt sich mit den Themengebieten Nationalsozialismus, Rechtsradikalismus, Antifaschismus, Revanchismus, religiöser Fundamentalismus und rechte Jugendkultur. Die ZDM veranstaltet Vorträge, Fortbildungen, Workshops und Gedenkstättenfahrten. Gesammeltes Material zu oben genannten Themen wird archiviert und ausgewertet. Schriftstücke und Dossiers werden interessierten Menschen zur Verfügung gestellt. Hauptsächlich werden Anfragen von Journalist_innen, Buchautor_innen, Wissenschaftler_innen und Student_innen bedient. Im Laufe der Jahre sind zahlreiche Bücher und Broschüren veröffentlicht worden, die auf Auswertungen der ZDM zurückgegriffen haben. erschienen sind zum Beispiel das „Handbuch des deutschen Rechtsextremismus“ und „Drahtzieher im rechten Netz“ und andere mehr. Die ZDM veröffentlicht eine vierteljährlich erscheinende Zeitschrift mit dem Titel „ZeitLupe“ in einer Auflage von 500 Exemplaren. Darin sind enthalten Analysen aktueller Entwicklungen in der rechten Szene und Rezensionen aktueller Neuerscheinungen zu einschlägigen Themen.
Das ZDM infomiert zugleich auf seinen Webseiten.
Justiz im Nationalsozialismus – Komplizin der Vernichtungspolitik mit Barbara Manthe
Termin Dienstag, 14. Juni
Zeit 20.00 Uhr
Ort Stadtverordnetensitzungssaal, Barfüßerstraße 50