Marburger Illustrierte Wochenschau
Marburg 12.6.2011 (yb) Kurz vor Ultimo ein fotografischer Rückblick auf die Woche vor Pfingsten zu allerhand Ereignissen, die noch nicht einmal alle vollständig oder überhaupt berichterstattet sind.
Noch eine halbe Meile flußabwärts hat an den Lahnterasen vor der Mensa derweil ein Ruderwettbewerb von sportbeflissenen Studierenden stattgefunden und einigen noch nicht sonderlich erprobten Kanuten resp. Ruderern Einiges abverlangt.
Am Vormittag desselben Tages war es recht regnerisch. Doch bekanntlich gibt es kein schlechtes Wetter – allenfalls schlechte Kleidung und Ausrüstung. Zudem sind manche Buchseiten nur Open-Air zu finden und zur Freiluftlektüre präpariert.
Gen Abend wurde es dann recht sonnig. Was freilich den Anlass der Demonstration vor dem Staatsarchiv noch lange nicht zu einer sonnigen Angelegenheit machte. Dem Staatsseketär aus dem Hessischen Justizministerium – als Vertreter des angekündigten aber in Marburg nicht erschienenen Justizministers Jörg-Uwe Hahn – wurde neben den Transparenten am Eingang eine Protestresolution der Stadtverordnetenversammlung zur beabsichtigten Schließung des Marburger Arbeitsgerichtes bei der Veranstaltung im Staatsarchiv vom Stadtverordnetenvorsteher übergeben.
Auch in den Landgrafensaal des Staatarchives hat die Sonne geschienen. Dort gab es dann Grund zur Freude, weil zum bisherigen Landesgeschichtlichen Informationssystem (LAGIS) ein weiteres Modul über Gerichtsstätten in Hessen dazugekommen ist und im Internet freigeschaltet worden ist. Was zahlreiche interessierte Besucher zunächst auf die Beine und dann auf die Stühle zu der Veranstaltung gebracht hat.
Soviel vom Mittwoch. Am Donnerstagabend war dann in einer vereinten Sitzung von Bauausschuss und Kulturausschuss guter Plan teuer. Es ist um die Sanierung und Modernisierung der Stadthalle gegangen. Die Grundplanungen haben als Ausgangslage für die weitere Arbeit mehrheitlich Zustimmung gefunden. Damit ist das Großprojekt bei veranschlagten rund 16 Millionen Euro Baukosten netto in der Stadtmitte nicht schlechterdings beschlossen jedoch ein Stück weiter des Weges gebracht worden.
Von ganz anderen Sorgen konnten einmal mehr ungezählte Kinder am Marktplatz und im Rathaus befreit werden. In der Bären-Tages-Klinik wurden neben Bären verschiedener Fellfarbe und Größe auch Puppen behandelt – alle ambulant und erfolgreich. Zudem gab es Spielangebote, Drinks und viel Hallo.
In den stillgelegten Präsentationsräumen eines Autohauses in der Schwanallee wurde das dortige Stattfinden der Marburger-Biedenkopfer Kunst-Biennale, landläufig Kunsttage, verkündet. Neben Landrat und Leuten von der Organisation waren Vertreter der Sponsoren und der Gastgeber erschienen, um schon mal die Trommel für die 14tägige Ausstellung im August zu rühren.
Getrommelt im übertragenen Sinne wurde auch für das diesjährige Marburger Stadtfest 3TM, das bekanntlich schon im Juli stattfindet. Anstelle akustischer Signalgeber setzen Veranstalter lieber auf visuelle Agitation, und das mit viel Farbe samt Feuerwerk. Sicher ist sicher, macht das kommende Geschehen unübersehbar und verbildlicht zugleich die Vielfalt und frohgemute Erwartungen – den Gesichtern der weiblichen und männlichen Plakathalter am Marktbrunnen nach urteilen.
Statt plakativer Farbvielfalt gibt es im Neuen Botanischen Garten auf den Lahnbergen lebend-natürliche Monochromie zu bewundern. Das findet jedenfalls Jochen Friedrich vom Umweltamt der Stadt, seitdem er die leuchtend grünen Seidenspinner-Raupen inmitten von Eichenlaub im Schmetterlingshaus entdeckt hat und beim Fressen beobachten konnte.
Daraus werden – nach ausgiebigen Fresszeiten, später, und metamorphosisch gewandelt – Schmetterlinge. Knapp 100 Exemplare flattern und fliegen in diesen Wochen – allesamt Importe aus mittelamerikanischer Zucht – im Schmetterlingshaus des Botanischen Gartens.
Manchmal freilich müssen auch Schmetterlinge trinken, wie dieser hier. Wer das Schmetterlingshaus besucht, einen ordentlichen Fotoapparat mitnimmt und dazu etwas Geduld mitbringt, kann die reizvollen Spezies ablichten und damit sogar nach Hause mitnehmen. Alle Fotografien © 2011 Hartwig Bambey.