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Seilbahnverbindung auf die Lahnberge mit Strom aus Windkraft von den Lahnbergen als Königsweg

Marburg 13.6.2011 (pm/red) Dass es bei den Sozialdemokraten und GRÜNEN in Marburg noch kein Verhandlungsergebnis für eine gewollte Rathauskoalition gibt, hat sich herumgesprochen. Dass Altenpflegeeinrichtung, Windkraft und eine Seilbahnverbindung auf die Lahnberge kritische Punkte seien, wird kolportiert. Eine vermeintliche rot-grüne Stagnation bei den Gesprächen ruft jetzt den Bund für Umwelt- und Naturschutz, BUND, auf den Plan. „Seilbahnprojekt repräsentiert perfekte E-Mobilität“ ist eine Pressemitteilung der Naturschützer überschrieben. Darin sind einige Argumente und Betrachtungsweisen für eine seilgetragene und stromgetriebene Personenbeförderung zum Campus Lahnberge zusammengestellt.

Wachsender Mobilitätsbedarf erfordert Überprüfung der Idee Seilbahnverbindung

Luftseilbahn mit Kabinen bergwärts zur Spiegelslust (Foto-Montage Hartwig Bambey)

Der BUND sehe in dem Projekt die  Chance zur zukunftsfähigen Abdeckung eines deutlich steigenden Mobilitätsbedarfs, wird eingangs formuliert. Ausgangspunkt sei die sich ausweitende Bebauung auf den Lahnbergen. Jüngstes Beispiel bilde der Bebauungsplan zur Errichtung eines Gebäudekomplexes für die Synthetische Mikrobiologie im Campus Lahnberge. Damit sei eine Zunahme der Verkehrsbelastung zu den Zielpunkten auf den Lahnbergen absehbar auch mit der Folge einer zunehmenden Belastung von Wohnquartieren entlang der Großseelheimer Straße.

Daher fordert der BUND die Prüfung aller Möglichkeiten zur energieeffizienten und klimaneutralen Befriedigundig des  Mobilitätsbedarfs. Der Bau einer Seilbahn als integraler Bestandteil eines zukunftsfähigen Mobilitätsangebotes im ÖPNV sei eine ernst zu nehmende Alternative.

Für den BUND sprechen mehrere Aspekte für eine Seilbahn als Option

  • Vermeidung und Minderung von Verkehrslärm durch Verlagerung zusätzlicher oder bestehender Individualverkehre auf die Seilbahn
  • Entlastung von Wohnquartieren von KFZ-Verkehren
  • Vermeidung von Ausbau neuer Verkehrsflächen bei Wahrung heutiger Bebauungsstruktur
  • Vermeidung von Staubemissionen und Reifenabrieb
  • Anpassungsfähigkeit an schwankende Verkehrsnachfrage

Eine Seilbahn biete Effizienz moderner E-Mobilität mit über Jahrzehnte erprobter Technik. Der vermehrte Einsatz von Bussen mit Erdgasantrieb könne im Vergleich von Umweltverträglichkeit und Energieeffizienz dabei nicht mithalten.

Skizze einer Seilbahnverbindung auf die Lahnberge, hier zu den Unikliniken.

Der BUND gibt abschließend zu bedenken, dass insbesondere dann, wenn der Strom für den Betrieb der Seilbahn aus Windkraft erzeugt werde, sogar eine Minimierung von Leitungsverlusten mit Strom von Windkraftanlagen auf den Lahnbergen entstehen könne. Der Betreiber Stadtwerke Marburg für eine Windkraftanlage auf den Lahnbergen könnte eine Seilbahn mit eigenerzeugtem grünen Strom betreiben. Ein solcher „Königsweges einer zukunftsfähigen Mobilitätsstrategie“ ist in den Augen der Naturschützer es Wert geprüft zu werden. Somit begrüßt der Bund alle Initiativen, die eine Bereitstellung von Haushaltsmitteln zur Erstellung einer Machbarkeitsstudie befürworten, damit eine  vorurteilsfreie und nachvollziehbare Prüfung des Projektes Seilbahn eröffnet wird.

Neben den mit der SPD in Koalitionsgesprächen befindlichen GRÜNEN können die Naturschützer inzwischen eine bürgerliche Wählerinitiative auf ihrer Seite wissen. Hermann Uchtmann von der Marburger Bürgerliste (MBL) hat im Zuge der Beratungen für den Nachtragshaushalt 2011 einen Vorschlag zur Einstellung 50.000 Euro für eine solche Machbarkeitsstudie eingebracht.

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