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Promotionspreisträger wurden im Rahmen des ‚MARA DAY‘ ausgezeichnet

Wurden mit dem Promotionspreis der Philipps-Universität für ihre herausragenden Dissertationen geehrt: Dr. Benedikt Beckmann, links, Dr. Juliane Henzler und Dr. Thomas Knappe (Foto Christian Stein)

Marburg 21.6.2011 (pm/red) Mit Vorstellung von Forschungsergebnissen in Impulsvorträgen vor öffentlichem Publikum und einer Preisverleihung hat der MARA DAY 2011 der MArburg University Research Academy (MARA ) in der Alten Aula stattgefunden. Damit haben sich zum dritten Mal die Türen für den gesamten wissenschaftlichen Nachwuchs der Philipps-Universität geöffnet. Studierenden, die eine Karriere im wissenschaftlichen Bereich planen,  jungen Forscherinnen und Forschern in der Qualifizierungsphase und der Marburger Professorenschaft bot sich die Möglichkeit, das Förderangebot aller in MARA integrierten Einrichtungen kennenzulernen.  Es sind dies das Graduiertenzentrum Geistes- und Sozialwissenschaften, Graduiertenzentrum Lebens- und Naturwissenschaften, Hochschuldidaktisches Netzwerk Mittelhessen, Career Development Program.

Am Donnerstag, 16. Juni,  gab es einen Tag lang Informationen zu aktuellen Angeboten sowie Gelegenheit sich in einem interdisziplinären Forscherkreis auszutauschen und zu vernetzen. Zudem haben die Promotionspreisträger 2010 in der Aula der Alten Universität ihre Urkunden erhalten. Geehrt wurden Dr. Juliane Henzler, Philosophisch-kulturwissenschaftliche Sektion, Dr. Thomas Knappe, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Sektion, und Dr. Benedikt Beckmann, Sektion Biowissenschaften und Medizin.

„Der heutige Tag mit der Überreichung der Promotions-Urkunde ist ein wichtiger Meilenstein für eine hoffentlich sehr erfolgreiche berufliche Laufbahn, innerhalb oder außerhalb der Universität, für die wir Ihnen alles erdenklich Gute wünschen“, sagte Prof. Frank Bremmer, Vizepräsident der Philipps-Universität für Forschung, Nachwuchs und Wissenstransfer, in seinem Grußwort.

Henzler wurde der Preis für ihre Arbeit mit dem Titel Il faut que tu muires et vives avec lui, quel qu’il soit. Die Frauen Karls VII. und Ludwigs XI. und ihre Rolle am französischen Königshof (1422-1483) verliehen. Laut Auswahlkommission räumt Henzler mit überkommenen Klischeevorstellungen zum Rollenverständnis am herrschaftlichen Hof auf. Auf der Grundlage des äußerst umfangreichen Quellenmaterials sei es ihr in hervorragender Weise gelungen, die Bedeutung sowie den erheblichen politischen Einfluss der von der Forschung bisher kaum oder wenig berücksichtigten Frauen am mittelalterlichen französischen Königshof transparent zu machen. „Hierbei scheute sie sich nicht, die bisherige historische Forschung in Frage zu stellen“, lobte Bremmer. Henzlers Dissertation wurde am Fachbereich Geschichte und Kulturwissenschaften von den Professoren Andreas Meyer und Wilhelm Ernst Winterhager betreut.

Knappe promovierte am Zentrum für Synthetische Mikrobiologie bei den Professoren Mohamed Marahiel und Lars-Oliver Essen. Die Dissertation Rationale Strategien zur Isolierung bakterieller Lassopeptide – Struktur, Biosynthese und Anwendungspotential widmet sich der Resistenzentwicklung von Bakterien gegenüber bekannten Antibiotika, die eine ständige Identifizierung und Isolierung neuartiger Verbindungen mit antibakteriellen Eigenschaften erfordert. Lassopeptide stellen eine Klasse von Naturstoffen dar, die einen Beitrag zu dieser Herausforderung leisten können. Knappe entwickelte einen rationalen Ansatz zur Identifizierung neuer Lassopeptide und verifizierte diesen mit der Isolierung des antibakteriellen Lassopeptids Capistruin. „Untersuchungen zur Reifung des Peptids offenbarten interessante Eigenschaften, die in Zukunft für eine biotechnologische Anwendung genutzt werden können“, sagte Bremmer. Derzeit bereitet Knappe gemeinsam mit Betreuer Marahiel, Kolleginnen und Kollegen eine Patentanmeldung vor.

„Gene sind in allen Lebewesen nicht wahllos aktiv, sondern werden strikt reguliert. In Bakterien ist eine dieser Schaltstellen die 6S RNA; eine kleine nicht-kodierende RNA, deren Funktion erst seit etwa zehn Jahren bekannt ist und deren Mechanismus noch weitgehend im Dunkeln liegt“, erklärte Bremmer in Bezug auf Beckmanns Dissertation mit dem Titel The Mechanism of PRNA-Mediated Release of RNA-Polymerase from Bacillus subtilis 6S-1 RNA. Am Fachbereich Pharmazie, Fachgebiet Pharmazeutische Chemie, wurde Beckmann von den Professoren Roland Hartmann und Albrecht Bindereif, Gießen, betreut. „Herr Beckmann hat in seiner Dissertation einen Mechanismus der 6S RNA im Modellorganismus Bacillus subtilis untersucht. Dabei handelt es sich um die Art und Weise, wie die RNA Polymerase, jenes Protein, welches alle Gene abliest, sich wieder von der 6S RNA lösen kann, nachdem sie einmal von ihr gebunden und blockiert wurde. Die gefundenen Ergebnisse sind mit hoher Wahrscheinlichkeit universell und generell in Bakterien zu finden“, sagte Bremmer.

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