Hessen unterzeichnet Abkommen zum Aufbau von Gesundheitszentren mit dem Bund
Wiesbaden, Marburg 24.6.2010 (pm/red) Ministerin Eva Kühne-Hörmann hat im Beisein von Ministerpräsident Volker Bouffier mit Helge Braun, Parlamentarischer Staatssekretärs im Bundesministerium für Bildung und Forschung, in Wiesbaden das Bund-Länder-Abkommen zum Aufbau von hessischen Partnerstandorten der vier neuen Gesundheitszentren zur Bekämpfung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Infektionserkrankungen, Krebs und Lungenerkrankungen unterzeichnet.
Zur wirksameren Bekämpfung von bedeutenden Volkskrankheiten will die Bundesregierung in vier zentralen Gesundheitsbereichen Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs, Infektionskrankheiten und Lungenerkrankungen ortsverteilte Deutsche Zentren der Gesundheitsforschung einrichten
- Deutsches Konsortium für translationale Krebsforschung (DKTK)
- Deutsches Zentrum für Infektionsforschung (DZI)
- Deutsches Zentrum für Herzkreislaufforschung (DZHK)
- Deutsches Zentrum für Lungenforschung (DZL)
Einrichtungen der Helmholtz-Gemeinschaft sollen die organisatorischen Kerne der Zentren bilden. Die Deutschen Zentren der Gesundheitsforschung seien sinnvolle und notwendige Ergänzungen bestehender Forschungs- und Forschungsförderungsstrukturen, wurde von Ministerin Kühne-Hörmann hervorgehoben. Regelmäßige, an Exzellenzkriterien angelehnte Evaluationen sollen nach ihren Worten die „nachhaltig hohe wissenschaftliche Qualität der ortsverteilten Partnerstandorte“ sicherstellen.
Gesamtkosten von rund 50 Millionen Euro veranschlagt
Die Gesundheitszentren werden zu jeweils 90 Prozent vom Bund finanziert. Die Länder steuern zehn Prozent der Kosten für ihre Standorte bei. Bezogen auf die vier hessischen Partnerstandorte bedeutet das, dass von den bis 2015 veranschlagten Gesamtkosten von rund 50 Millionen Euro 45 Millionen vom Bund fließen. Entsprechend habe das Land Hessen in diesem Zeitraum fünf Millionen Euro aufzuwenden, erläuterte die Ministerin. Hessen werde seinen Beitrag zu einer wirksamen Bekämpfung der Volkskrankheiten leisten und wolle damit die hochschulmedizinischen Standorte stärken.
Alle drei hochschulmedizinischen Standorte hatten es in einem wissenschaftsgeleiteten Wettbewerbsverfahren unter insgesamt 77 Anträgen von Universitäten, Universitätsklinika und außeruniversitären Forschungseinrichtungen im vorigen Jahr geschafft, mit ihren inhaltlichen Konzepten zu überzeugen. Folgende Einrichtungen sind an den hessischen Partnerstandorten beteiligt
- Universitätsklinikum Frankfurt – Partnerstandort des Deutschen Zentrums für Herzkreislaufforschung (DZHK). Koordination Prof. Andreas M. Zeiher, Medizinische Klinik III, Kardiologie, gemeinsam mit dem Max Planck Institut für Herz- und Lungenforschung, der Kerckhoff-Klinik, Bad Nauheim, und der Medizinischen Fakultät der Johannes Gutenberg-Universität Mainz.
- Universitätsklinikum Frankfurt – Partnerstandort des Deutschen Konsortiums für Translationale Krebsforschung (DKTK). Koordination Prof. Hubert Serve, Medizinische Klinik II, Klinik für Hämatologie und Onkologie, gemeinsam mit dem Georg-Speyer-Haus Frankfurt, dem Krankenhaus Nordwest und der Medizinischen Fakultät der Johannes Gutenberg-Universität Mainz.
- Universitätsklinikum Gießen und Marburg – Partnerstandort des Deutschen Zentrums für Lungenforschung (DZL): UGMLC – University of Giessen & Marburg Lung Center. Koordination: Prof. Werner Seeger, Innere Medizin II, Universitätsklinikum Gießen, gemeinsam mit Philipps-Universität Marburg und dem Max-Planck-Institut für Herz- und Lungenforschung in Bad Nauheim.
- Universitätsklinikum Gießen und Marburg – Partnerstandort des deutschen Zentrums für Infektionsforschung (DZI). Koordination Prof. Trinad Chakraborty, Zentrum für Medizinische Mikrobiologie und Virologie der Justus-Liebig Universität, gemeinsam mit der Philipps-Universität Marburg, dem Paul-Ehrlich-Institut Langen und der Technischen Hochschule Mittelhessen.