Marburger SPD will schnelleres Internet
Marburg 27.6.2011 Die Marburger SPD hat sich am auf ihrer Stadtverbandsausschusssitzung mehrheitlich für einen zügigen Ausbau des Marburger Glasfasernetzes ausgesprochen. “Eine funktionierende Kommunikationsstruktur ist heute nach Wasser, Wärme und Strom zum vierten Grundversorgungsgut geworden – erst recht im Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort Marburg“ sagte dazu die SPD-Stadtverbandsvorsitzende Marianne Wölk.
Informationen zum Thema gab Stefan Koch, Geschäftsführer der Firma HiFreak, und Kooperationspartner der Stadtwerke Marburg. Im Vergleich etwa zur DSL-Technologie bieten Glasfaserverbindungen eine rund 20fach schnellere Verbindung, erläuterte Koch. Er wies dabei darauf hin, dass die Attraktivität Marburgs als Wirtschaftsstandort durch einen Ausbau eines Glasfasernetzes und damit verbundene Beschleunigungen von Datentransferraten erheblich gesteigert werden können.
Heute sei eine Versorgung mit schnellem Internet in Marburg nur in wenigen Bereichen der Stadt verfügbar. In fünf bis zehn Jahren werde sich die Situation weitaus schlechter darstellen, weil zudem die benötigten Kapazitäten stetig größer würden. Trotz des bundesweit großen Bedarfs seien die großen Internetanbieter nicht an einem Netzausbau interessiert. Schnelle Renditen ließen sich hier nicht erzielen. Konzerne wie die Telekom seien nur am Rosinenpicken interessiert. Wenige dicht besiedelte Gebiete in Ballungsräumen wurden bisher projektiert. „Marburg oder gar der Landkreis Marburg-Biedenkopf stehen dort nicht auf der Prioritätenliste“ meinte Koch. Sie schieben, ebenso wie Bundes- und Landesregierung auf die kommunal Verantwortlichen in Landkreis und Kommunen.
Würde die Stadt Marburg ihre Stadtwerke beauftragen, sich dieser Grundversorgung anzunehmen, ließe sich in etwa 10 Jahren das gesamte Stadtgebiet samt der Außenstadtteile mit Glasfaseranschlüssen erschießen. Eine vollständige Refinanzierung sei unter den ungünstigsten Bedingungen in weiteren 10 Jahren zu erreichen. Marburg würde damit zum Leuchtturmprojekt in Hessen und in der BRD.
Die Attraktivität Marburgs als Wohn-, Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort werde durch den Ausbau des schnellen Internets wesentlich gesteigert, lautet zugleich die Schlussfolgerung und Forderung der SPD. Ein wettbewerbsfähiger Wirtschaftsstandort werde sich positiv auf Gewerbesteuer und Zuweisungen auswirken.