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Terra Tech leistet 25 Jahre erfolgreich Hilfe zur Selbsthilfe

Marburg 6.7.2011 (red) Gastbeitrag von Christian Schmetz. Öffentlichkeitsarbeit Terra Tech. Was 1986 mit Lieferungen von medizin-technischem Equipment begann, hat sich zu einer erfolgreichen weltweiten Projektzusammenarbeit entwickelt. Bildeten zunächst Hilfslieferungen wie OP-Ausstattungen für Krankenhäuser in Mali, Liberia und dem ehemaligen Zaire den Schwerpunkt unserer Arbeit, so haben sich nach und nach sehr enge Kooperationen zu einheimischen Partnerorganisationen in nahezu allen Erdteilen ergeben, mit deren Hilfe wir nachhaltig und getreu dem Motto Hilfe braucht Ideen immer größere Projekte in den Bereichen Nothilfe und Entwicklungszusammenarbeit realisieren können.

Einsatzschwerpunkte dabei sind

  • Basisversorgung – durch Nahrungsmittelhilfe und medizinische Versorgung
  • Aufbau- und Wiederaufbauhilfe – von Schulen, Krankenhäusern und Unterkünften, mit Versorgung in den Bereichen Trinkwasser, Abwasser und Elektrizität
  • Aus- und Weiterbildung – in medizinischen und sozialen Berufen
  • Hilfe für Menschen mit Behinderung – mit der Lieferung von orthopädischen Hilfsmitteln und Beratung durch qualifiziertes Personal

Aber auch in Deutschland sind wir gut vernetzt. Durch unsere Mitgliedschaften bei Bündnissen und Verbänden wie Aktion Deutschland Hilft, dem Paritätischen Wohlfahrtsverband (DPWV), dem Entwicklungspolitischen Netzwerk Hessen e.V. (EPN Hessen) und VENRO (Verband Entwicklungspolitik Deutscher Nichtregierungsorganisationen e.V.), entstanden gute Kontakte und enge Zusammenarbeitsmöglichkeiten. Beispielsweise können Hilfsgüterlieferungen gemeinsam organisiert und so Kosten minimiert werden.

Von koordinierten Hilfsmaßnahmen profitieren die Betroffenen, die Hilfe für sie wird effizienter. Die Einhaltung gemeinsamer grundlegender Codices führt zu  einer allgemeinen Qualitätssteigerung der geleisteten Hilfe.
Bis Ende 2010 konnten wir 390 größere und kleinere Projekte in 46 Ländern realisieren. Auch wenn viele dieser Projekte durch staatliche Stellen wie das Auswärtigen Amt und das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) kofinanziert werden, wären all unsere Vorhaben nicht ohne die regelmäßige Hilfe großzügiger Spender zu realisieren. Ihre Unterstützung hilft uns, den benötigten Eigenanteil aufzubringen und so unsere Arbeit weiterhin fortsetzen und nachhaltige Hilfe leisten zu können.

Ganzjährig sauberes Trinkwasser

Brunnen führen nun ganzjährig sauberes Wasser für Menschen und Tiere. Die Bewässerung der Felder ist jetzt sichergestellt. Trinkwasserzapfstellen in den Dörfern ermöglichen zudem einen schnellen Zugang zum Trinkwasser. (Foto Andrea Kornek,Terra Tech)

So zum Beispiel in Eritrea. In der extrem trockenen Debub Zone südlich der Hauptstadt Asmara realisieren wir gemeinsam mit dem einheimischen Partner Vision Eritrea ein landwirtschaftliches Aufbauprojekt. Das Projekt zielt auf die Verbesserung der Nahrungsmittel- und Trinkwasserversorgung. Die auf Nachhaltigkeit angelegte Hilfestellung umfasst den Bau eines Mikrodammes und eines Wasserversorgungssystems zum Bewässern von Feldern und zur Versorgung mit sauberem Trinkwasser sowie landwirtschaftliche Schulungen für einen effizienten Anbau.

Im Frühjahr 2009 konnte der erste Spatenstich für den Mikrodamm gesetzt werden. Durch den Damm und den Stausee wird der Regen am schnellen Abfließen gehindert. Das Wasser, das sich hier während der Regenphasen im Sommer seeartig sammelt, versickert nach und nach im Boden und speist die umliegenden, zum Teil Kilometer entfernten Brunnen mit Grundwasser.

In enger Zusammenarbeit mit dem einheimischen Partner Vision Eritrea und der lokalen Bevölkerung wurde das Projekt bedarfsgerecht geplant. (Foto Andrea Kornek, Terra Tech)

Die Brunnen, die bis vor Anlegen des Dammes komplett ausgetrocknet waren, versorgen die Bewohner der umliegenden Dörfer Abi Adi und Adi Itay jetzt ganzjährig mit Wasser. Auch im landwirtschaftlichen Bereich zeigen sich Erfolge. Die durch regelmäßige Bewässerung der Felder erzielten Überschüsse können auf lokalen Märkten verkauft werden.
Derzeit werden die Trinkwasserzapfstellen in den Dörfern fertiggestellt. Voraussichtlich im Sommer 2011 wird das Projekt erfolgreich abgeschlossen.

Schulische und berufliche Förderung für Kinder mit Behinderung

Ab dem 1.August 2011 werden wir mit unserem bosnisch-herzegowinischen Kooperationspartner Humanost mit dem Bau eines Förderschulzentrums in Visoko, Kanton Zenica-Doboj, beginnen. Ziel des bis Ende Dezember 2012 datierten Projektes ist es, die wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Rechte von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit Behinderung zu stärken. Aufbauend auf dem mit Humanost bereits errichteten Frühförderungszentrum für Kleinkinder wird ein Rehabilitationszentrums mit integriertem Förderschul- und Werkstattbereich entstehen.

Durch den Bau des Förderzentrums wird behinderten Kindern und Jugendlichen im Schulalter schulische Bildung und Einzelförderung ermöglicht. Neben klassischen Unterrichtsinhalten steht vor allem die Vermittlung von Schlüsselkompetenzen auf dem Stundenplan. Sie sollen den Schülern ermöglichen, ihr Leben so eigenständig wie möglich zu gestalten und sich selbst verwirklichen zu können. Die Rehabilitationswerkstatt wird für erwachsene Menschen mit Behinderung ein Arbeitsangebot im Sinne beruflicher Rehabilitation schaffen.

Auch hier stehen die Stärkung von Selbstkompetenz und Empowerment im Fokus der Maßnahmen. Zu den im beruflichen Bildungsbereich vermittelten Fähigkeiten gehören Landschaftspflege und gärtnerische Tätigkeiten, Holzbearbeitung, Hauswirtschaft und Textiler Bereich. Die integrierte Einrichtung des Förderschul- und des Werkstattbereichs innerhalb eines Rehabilitationszentrums ermöglicht die direkte Einführung der betreuten Jugendlichen in die praktische Arbeitswelt.

Mit den geplanten Maßnahmen wird die Zielgruppe in gesellschaftliche Strukturen zur schulischen und beruflichen Bildung integriert. Dadurch verbessert sich ihre Chancengleichheit bei der Bildung und auf dem Arbeitsmarkt. Zudem wird eine stärkere Partizipation am gesellschaftlichen Leben ermöglicht, wodurch Diskriminierung abgebaut wird. Ein gestärktes Selbstvertrauen und der Erwerb von Kompetenzen ermöglichen den betreuten Menschen mit Behinderung ein selbstbestimmtes Leben. Hiervon profitieren auch die Familien der Betroffenen.
Diese Projekt wird vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung kofinanziert.

Den Eigenanteil in Höhe von 111.000 Euro bestreitet Terra Tech aus Spendengeldern.

Daher werden wir uns über weitere finanzielle Unterstützung freuen. Weitere Informationen und Kontaktmöglichkeit zu Terra Tech finden sich im Internet.

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