Marburg 20.7.2011 (red) Gestern war der Tag, auf den in Marburg zu Recht viele gewartet haben. Nicht zu Unrecht, wie sich zeigen sollte. Ob das Warten gelohnt hat oder Erwartungen erfüllt worden sind, und sich die Anreise von Frankfurt für Kollegen samt Fotografen von der Bild-Zeitung ausgezahlt hat – „bin schon seit Jahren nicht mehr in Marburg gewesen“ – bleibt unklar.

Im Landgericht Marburg wurde zu Gericht gesessen, verhandelt, waren alle Positionen einer ordentlichen Gerichtsverhandlung besetzt und die zahlreich erschienene Presse durfte zuerst rein. Danach erst konnten die vielleicht 50 Zuhörerinnen und Zuschauer in den Gerichtssaal gehen.

Dann kam der geständige Angeklagte – im weißen Jackett. 1,65 Millionen Euro lautet die ermittelte Schadenssumme der Stadt Marburg. 980.000 Euro „Untreue in einem besonders schweren Fall“ wurden vor dem Landgericht Marburg strafrechtlich verhandelt. 

Dann ging es los mit Bildermachen, bewegte und unbewegte, Fotos, Film und Fernsehen, und Internet natürlich.

Das nach gut drei Stunden verkündete Urteil der 1. Großen Wirtschaftskammer des Landgerichts Marburg lautet auf 4 Jahre und 6 Monate Freiheitsstrafe. Es hat noch keine Rechtskraft.

Ein Urteil ist gesprochen worden – im Namen des Volkes und an dem Tag, auf den in Marburg zu Recht viele gewartet haben. Ein ausführlicher redaktioneller Bericht folgt später. (Fotografien Hartwig Bambey)