Wachsendes journalistisches Themenfeld Wirtschaft
Köln, Marburg 29.7.2011 (pm/red) Wirtschaftliche Themen wie Geldwertstabilität, die Finanzlage öffentlicher Haushalte oder Konzepte zur Qualifizierung und Rekrutierung von Mitarbeitern gewinnen für die Gesellschaft weiter an Bedeutung. Davon zeigen sich drei von vier Journalisten überzeugt. Die Befragten sind der Auffassung, dass Fernsehen und Hörfunk diesen Themen zu wenig Platz einräumen. 72 Prozent sehen entsprechende Mängel im Fernsehen, 78 Prozent im Hörfunk, während nur 22 Prozent dieser Ansicht bei Printmedien und 29 Prozent bei Onlinemedien sind. Dies ist das Ergebnis einer Umfrage des von den Industrie- und Handelskammern (IHKs) getragenen Ernst- Schneider-Preis – Journalistenpreis der deutschen Wirtschaft, an der sich 86 Chefredakteure, Wirtschaftsressortleiter und Fachjournalisten verschiedener Mediengattungen beteiligt haben.
Die personelle Besetzung der Redaktionen halten 59 Prozent der Befragten für ausreichend. Allerdings wünschen sich angesichts komplexer Themen 62 Prozent der Befragten mehr Zeit für die Recherche und Aufbereitung ihrer Themen. Das Urteil über die Wirtschaftspublizistik ist überwiegend gut (zu 60 Prozent), gleichwohl selbstkritisch, denn 76 Prozent sagen, dass Wirtschaftsjournalisten nicht genug täten, um ihre Rezipienten zu erreichen. Das mag daran liegen, dass Wirtschaftsthemen zwar als besonders relevant gelten, weil sie jedermann betreffen, aber schwierig zu durchdringen und auch schwer zu vermitteln sind.
Eine Palette von Themen, an denen das Interesse deutlich steigen werde, haben die befragten Journalisten angeführt. Dazu zählen sie Fachkräftemangel, den Euro, den demografischen Wandel, Fragen und Anliegen der Bildung und die defizitäre Lage öffentlicher Haushalte. Zu den Trendthemen des Jahres wird die Energiewende gezählt. Verglichen mit dem Vorjahr seien darüber hinaus Technikthemen stärker gefragt.