„Grätsche gegen Rechtsaußen“ als Fest gegen Faschismus in Echzell
Marburg 4.8.2011 (pm) Mit einem eigenen Stand wird die Humanistische Union (HU) beim Fest des Vereins „Grätsche gegen Rechtsaußen“ am Samstag, 6. August, in Echzell vertreten sein. Nach Angriffen von Neonazis auf friedliche Bürger hatten Bewohner der Gemeinde in der Wetterau im Sommer 2010 erstmals ein Kulturfest organisiert. Bei der zweiten Auflage dieser Veranstaltung gegen Neofaschismus und rechte Gewalt wird die Humanistische Union Marburg – Regionalverband Nord- und Mittelhessen mit einem eigenen Informationsstand vertreten sein.
Humanistische Union unterstützt Anliegen
„Als Bürgerrechtsorganisation treten wir für die Meinungsfreiheit ein“, erklärte der Marburger HU-Regionalvorsitzende Franz-Josef Hanke. „Vor allem aber treten wir jeder Form von Gewalt und Missachtung der Menschenwürde entschieden entgegen. Schüsse auf Wohnungen friedlicher Bürger sind für uns ein erschreckendes Alarmsignal, dass Neofaschisten sich nun wieder stark und sicher fühlen.“
Berichten zufolge hat ein Neonazi in Echzell eine Hofreite gekauft. In einem eigens dafür hergerichteten Raum veranstalte er sogenannte „Gaskammer-Partys“, bei denen bei Musik, Tanz und Alkohol die Vergasung unteranderem von Juden simuliert worden sei.
In solchen perversen Aktionen sieht die HU nicht nur eine Verhöhnung der Opfer des Faschismus, sondern auch einen Ausdruck menschenverachtender Gewaltbereitschaft. Besorgt ist die HU Mittelhessen darüber, dass die Polizei die Bürger von Echzell nicht ausreichend gegen die offenbar gewaltbereiten Neonazis schützt.
Bereits bei der Demonstration gegen den Nazi-Aufmarsch am Samstag, 16. Juli, in Gießen hatte die HU einen eigenen Informationsstand aufgebaut. Auch dort habe die Polizei letztlich das Anliegen der Neonazis unterstützt, indem sie deren Demonstration unter Missachtung der Grundrechte demokratischer Gegendemonstranten durchgesetzt habe, erklärte der Giessener Rechtsanwalt Tronje Döhmer als Zweiter Vorsitzender der HU Marburg-Mittelhessen.
„In unserer Beteiligung an dem friedlichen Fest sehen wir nicht nur einen Ausdruck praktizierter Solidarität mit den demokratischen Bürgern von Echzell, sondern auch ein deutliches Signal gegen Hass und Faschismus“, erklärte Döhmer. „Gemeinsam mit den vielen anderen Beteiligten wollen wir in Echzell eine demokratische Kultur des friedlichen Umgangs mit den Lehren aus der deutschen Geschichte mit aufbauen helfen.“