Filmland Hessen: 2,6 Millionen Euro Förderung für Filmprojekte, Festivals und Reihen

07.11.2024 (pm/red) Insgesamt 2.641.200 Euro haben die Jurys der Hessen Film & Medien in den aktuellen Förderrunden beschlossen. Damit fördert die Hessen Film & Medien 29 Filmvorhaben in den Bereichen Stoffentwicklung, Produktion, Nachwuchs und Verleih, …

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Dokumentarfilm und Diskussion über den Aktivisten und Widerstandskämpfer Ernesto Kroch

Marburg, 5.9.2011 (pm/red) Ein ungewöhnlicher Film über einen ungewöhnlichen Widerstandskämpfer: Im Capitol-Kino in der Biegenstraße wird am Montag, 12. September, um 20 Uhr der Dokumentarfilm „Ernesto alias Ernst“ gezeigt und anschließend eine Diskussion mit dem Protagonisten angeboten.

Mit dem Dokumentarfilm „Ernesto alias Ernst“ porträtiert der Frankfurter Filmemacher Martin Keßler den jüdischen Widerstandskämpfer und Globalisierungskritiker Ernesto Kroch. Der Film von 2007 ist als Mischung aus Reportage und Biographie konzipiert. Erfahrungen aus Nazi-Deutschland mischen sich mit der sozialen Realität, Reflexionen über Geschichte mit Erkenntnissen über die Globalisierung. Dabei entsteht ein ganz eigener Blick auf die Möglichkeiten und Erfahrungen mit Widerstand und Anpassung, langem Atem und Niederlagen, gesellschaftlichem und politischem Engagement.

Bereits vor 1933 hatte Ernesto Kroch gegen die Nazis gekämpft und dafür im KZ gesessen. Später gelang ihm die Flucht nach Südamerika. In den 70er Jahren beteiligte er sich am Widerstand gegen die dortige Militärdiktatur. Als Kommunist und engagierter Metallgewerkschafter stand Ernesto Kroch auf den Fahndungslisten der Militärs. Deshalb blieb ihm keine andere Wahl als die erneute Flucht, diesmal nach Frankfurt am
Main, ins „Exil in der alten Heimat“, wie er sagt. 1985, nach dem Ende
der Militärdiktatur, kehrte er mit seiner Lebensgefährtin Eva Weil zurück in ihre „neue Heimat“ Montevideo.

Seitdem sind sie zu Wanderern zwischen den Welten geworden: Zwei, drei Monate im Jahr in Deutschland, die restliche Zeit in Südamerika in Montevideo, Uruguay. Trotz ihres hohen Alters mischen sich Ernesto und Eva weiter ein, ob auf der Sommerakademie der Globalisierungskritiker von Attac in Göttingen oder beim Bau eines Kindergartens in ihrem Viertel in Montevideo.

Nach der Vorführung des Films (60 Minuten) stehen Ernesto Kroch und seine Frau Eva für Fragen zur Verfügung. Moderiert wird die Veranstaltung vom Regisseur Martin Kessler.

Der Eintritt für die Kooperationsveranstaltung von Waggonhalle, Buchhandlung Roter Stern, Kulturelle Aktion Marburg – Strömungen e.V., Geschichtswerkstatt Marburg e.V., Weltladen Marburg und Kulturamt der Stadt Marburg beträgt 5 Euro.

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