SPD-Fraktion Marburg besichtigte Windkraftstandorte in Münchhausen-Wollmar
Marburg 28.9.2011 (pm) Im Anschluss an ihre Fraktion vor Ort-Woche in Marburg nahm die SPD-Fraktion diesmal bei bestem Herbstwetter und viel Sonnenschein einen Termin in Münchhausen-Wollmar wahr, um sich über die dortigen Windkraftstandorte, an denen auch die Stadtwerke Marburg demnächst Windräder bauen werden, zu informieren.
Schon längst investieren nämlich die Stadtwerke im Landkreis – ein Aspekt, der vielen vielleicht nicht bekannt ist, zumal in Marburg meist nur über die Lahnberge als Windkraftstandorte diskutiert wird.
Eine Gruppe von etwa 30 Interessierten, die von Münchhausens Bürgermeister Peter Funk begrüßt wurden, nahm an der Besichtigung unterschiedlicher Standorte teil, um sich über die notwendigen Planungsschritte und Debatten zum Bau von Windkraftanlagen zu unterrichten. Neben Mitgliedern der SPD-Fraktion waren auch welche der Marburger Grünen und SPD-Genossen aus Münchhausen selbst dabei.
Hans Hermann Zacharias von den Waldinteressenten Wollmar, der auch kürzlich bei der Auftaktveranstaltung zum Klimaschutzkonzept der Stadt Marburg referiert hatte, erläuterte anschaulich vor Ort die Planung und die Umsetzung der Wollmarer Vorhaben und beantwortete den Marburgern viele Fragen.
Der Besuch war insbesondere auch deshalb von Interesse, weil Windkraftstandorte im Wald besichtigt wurden – ein Thema, das für die Marburger bei der Diskussion um mögliche Windräder auf den Lahnbergen von Bedeutung sein wird. Daher waren auch die Stadtverordneten Johanna Seelig aus Moischt und Dr. Horst Wiegand aus Ginseldorf mit dabei.
Als weitere Ansprechpartner standen Willi Riess von den Stadtwerken Marburg sowie Arno Süßmann – stellvertretender Leiter des Forstamts Burgwald – und Steffen Hering – Revierförster von Münchhausen zur Verfügung. Von ihnen ließen sich die Marburger erläutern, wie Hessen-Forst die Wollmarer Windkraftvorhaben aus forstrechtlicher Sicht begleitet und die Waldinteressenten berät und unterstützt. Viele Fragen betrafen insbesondere die beim Bau der Windkraftanlagen erforderlichen Eingriffe in den Wald sowie die sich daraus notwendig ergebenden wald- und naturschutzrechtlich
Ausgleichsmaßnahmen der Wiederaufforstung, die idealerweise möglichst ortsnah erfolgen soll.
Beim anschließenden von der Familie Zacharias freundlicherweise organisierten Imbiss wurden dann in lockeren Gesprächsrunden verschieden Aspekte nochmals vertieft. Die Vertreter aus Münchhausen hoben insbesondere die für die Gemeinde sich ergebende Gewerbesteuermehreinnahmen aus den Windkraftanlagen hervor. Bei der Frage, ob das Landschaftsbild durch Windräder verschandelt würde oder dies als ästhetisch vertretbar zu bewerten sei, gingen die Auffassungen auseinander.
Alle waren sich aber einig darüber, dass es unbedingt notwendig gewesen sei, frühzeitig und vor allem alle Betroffenen – von Waldeigentümer über Bewohner und Grundstücksbesitzer bis hin zum Jagdpächter – in die Diskussion einbezogen zu haben, um möglichst alle unterschiedlichen Interessen und Bedenken angemessen berücksichtigen zu können.
Die Marburger SPD-Fraktion gewann den Eindruck, dass dies in Wollmar vorbildlich und überzeugend gelungen ist. Daher sieht sich die SPD-Fraktion in ihrer Haltung bestätigt,: Bürgerbeteiligung an der Entscheidung für die Diskussion in Marburg ist nicht nur notwendige, sondern geradezu selbstverständliche Verpflichtung und ideale Art des Umgangs miteinander.