Marburg 5.12.2011 (pm/red) Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) will künftig in den Landkreisen präsenter sein. Das kündigte der Regionsvorsitzende des DGB Mittelhessen Ernst Richter an. »Der DGB- Bundeskongress hat im Mai letzten Jahres eine Strukturänderung beschlossen. Wir werden künftig weniger in der Region Mittelhessen und mehr in den Kreisen vorkommen«, erklärte Richter. Damit soll sich die Präsenz des DGB vor Ort erhöhen. Richter hofft, dadurch den DGB stärker zum Ansprechpartner für die Gewerkschaftsmitglieder und die Politik, sowie für Verbände, Initiativen und soziale Bewegungen zu präsentieren.
Vor diesem Hintergrund lädt der DGB für Freitag, 9. Dezember, zu einer Kreisdelegiertenkonferenz im Stadtverordnetensitzungszimmer der Stadt Marburg ein. Hier wählen die Vertreter der knapp 20.000 Gewerkschaftsmitglieder im Landkreis Marburg-Biedenkopf einen Vorstand und gründen damit den Kreisverband.

Für den Vorsitz des neuen Kreisvorstandes wird Peter Metz kandidieren. Metz ist Mitglied der vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und wurde von seiner Gewerkschaft und der DGB-Region für dieses Amt vorgeschlagen.

Konferenzthema: Demokratie oder Diktatur der Finanzmärkte?

Die Konferenz in Marburg steht unter dem Titel ‚Demokratie oder Diktatur der Finanzmärkte?‘. Europa sei mit der schlimmsten Krise seit 1929 konfrontiert. „Die derzeit diskutierten Gesetzesvorschläge zur Reform der Eurozone gefährden Arbeitsplätze, den sozialen Zusammenhalt und die ökologische Modernisierung der Gesellschaft. Demokratie oder Diktatur der Finanzmärkte ist also eine Frage, die uns alle angeht«, erklärte dazu Regionsvorsitzender Richter. Als Referent  wurde der Europaabgeordnete Sven Giegold gewonnen. Giegold war lange Jahre Sprecher des globalisierungskritischen Netzwerkes attac und sitzt heute für die Grünen im Europa-Parlament. Dort ist er finanz- und wirtschaftspolitischer Sprecher seiner Fraktion. Die Konferenz ist öffentlich und beginnt um 18.00 Uhr.