Neuer Jahresfahrplan 2011 auf der Main-Weser-Bahn weiterhin mit Mängeln
Marburg 7.12.2011 (pm) Die Fahrplaninitiative ‚Main-Weser-Bahn im Takt‘ sieht im neuen Fahrplan weiterhin viel Verbesserungsbedarf und nimmt dazu in einer Pressemitteilung von Ende November Stellung. Gleichzeitig freut sich Initiativensprecher Franz Grolig, dass einige Verbesserungsvorschläge der Initiative in den neuen Fahrplan eingearbeitet werden konnten.
Konkret geht es um die Regionalexpresszüge Siegen – Gießen – Frankfurt, die ab Fahrplanwechsel wenige Minuten früher verkehren. „Damit werden in Friedberg zahlreiche Anschlusszüge nach Friedrichsdorf, Nidda, Frankfurt (S-Bahn) und Friedrichsdorf erreicht. Außerdem muss nicht mehr alle 2 Stunden eine S-Bahn in Bad Vilbel überholt werden“ so Grolig.
Die RE-Linie Siegen – Gießen – Frankfurt hat aber noch weitere Neuerungen aufzuweisen. Ab 12. Dezember bedient die Hessische Landesbahn die Strecke mit neuen Elektrotriebwagen vom Typ „Flirt“. Damit kann ähnlich wie beim Mittelhessenexpress in Gießen der Zug in zwei Teile getrennt werden: Ein Teil fährt nach Siegen, der andere nach Marburg. Fünfmal pro Tag wird dies stattfinden; entsprechendes gilt für die Gegenrichtung.
Während die Züge zwischen Gießen und Siegen nur auf den großen Stationen halten, bedienen die Triebwagen zwischen Gießen und Marburg fast alle Stationen. Die Folge: Wenn die Züge endlich in Marburg ankommen, sind der Anschlusszug Richtung Biedenkopf sowie zahlreiche Busse gerade abgefahren. Lange Wartezeiten für die Anschlussreisende sind die Folge.
Dazu verlangt die Fahrplaninitiative Verbesserungen. „ Dass eine so große Stadt wie Marburg nur alle zwei Stunden mit einem schnellen Regionalexpress bedient wird,
halten wir für total ungenügend“ betont Grolig. „Auch die Anzahl der Züge muss verbessert werden. Am Wochenende verkehrt kein einziger der neuen Züge nach Marburg, obwohl gerade am Sonntagnachmittag ein starker Reiseverkehr zu verzeichnen ist. Hier müssen RMV und Kreis nachbessern!“
Der schon bestehende Mittelhessenexpress verdient nach Ansicht der Initiative seinen Namen in Mittelhessen nicht, denn er hält spätestens ab Gießen ebenfalls auf jeder Unterwegsstation. „Ein Zug, der an jeder Milchkanne von Treysa bis Friedberg hält, hat den Namen ‘Express’ nicht verdient“ stellt Grolig fest. Stattdessen fordert die Fahrplaninitiative die Freigabe des Intercity für RMV-Fahrkartennutzer ohne IC-Zuschlag.
Unzufrieden sind die Streiter für einen besseren Fahrplan auch mit der Situation zwischen Gießen und Friedberg. Außerhalb der Hauptverkehrzeiten fahren alle schnellen Regionalexpresszüge an den Unterwegsstationen durch. Städte wie Bad Nauheim und Butzbach werden nur vom langsamen Mittelhessenexpress bedient und haben in Gießen schlechte Anschlüsse zu den anderen Regionalexpresslinien. Bei den Regionalbahnen ändern sich stündlich die Abfahrtszeiten, so dass z.B. in Butzbach oft Busanschlüsse verpasst werden. Grolig: „Für die Zukunft wünschen wir uns hier wieder einen leicht merkbaren Taktfahrplan mit stündlich funktionierenden Anschlüssen. Mit dem jetzigen Zustand vertreibt man nur die Fahrgäste!“ so Grolig abschließend.