Hessentag 2013 mit Millionenbetrag nach Kassel gehievt
Marburg 13.12.2011 (mm/red) Dass der Hessentag längst nicht mehr das ist, was er einmal war und wofür er als Veranstaltung dereinst aufgelegt wurde, ist keine sonderliche Neuigkeit. Das sogenannte „Fest der Hessen“ zeichnet sich seit vielen Jahren schon durch eine kostspielige Eventlastigkeit mit Größen aus Pop und Entertainmementbranche aus. Dazu kommen Millionensummen, die – freilich ergänzt um heftige Eigenbeträge der jeweilig ausrichtenden ‚Hessentagstadt – als jährliche Schwerpunktförderung vom Land für Infrastrukturausbau gezahlt werden. Doch die Zeiten haben sich geändert und (Klein-)städte können sich solche Engagements nicht mehr leisten.
So hatte Alsfeld aus Geldmangel bereits die Ausrichtung Hessentages 2010 zurückgeben müssen. Dafür war dann Stadtallendorf eingsprungen (mehr als 5 Millionen Euro Defizit). Für das Jahr 2013 war bereits die nahe Kassel gelegene Stadt Vellmar benannt. Vellmar hat ebenfalls die Ausrichtung zurück gegeben, Grund Geldmangel. Doch die Landesregierung wollte und will am teuren „Fest der Hessen“ festhalten. An Stelle von Vellmar hat sich jetzt mit Kassel eine Ausrichterstadt für das Jahr 2013 gefunden.
Zuvor ist heftig verhandelt, berechnet und gerechnet worden. Dabei stehen in Kassel – sowie geplante – dazu Baumaßnahmen Museum, ‚Brüder-Grimm-Welt‘ und ein Radweg in den Startlöchern. Jetzt will Kassel und hat dafür die Mehrheit der Fraktionen im Stadtparlament, mit Ausnahme der LINKE, zur Ja-Abstimmung gebracht. Wie zuvor verabredet, kam postwendend Antwort aus Wiesbaden. Dort ist man froh die Kalamität einer zweiten Absage los zu werden und sicherte promt Millionenzahlung zu. Fünf bis sechs Millionen Euro werden dazu in Medien gehandelt. Also ab nach Kassel, 2012 ist Dokumentajahr und 2013 zum Hessentag.