Das Kino der arabischen Welt in Aufruhr als Filmreihe des Trauma-Kino
Marburg 05.01.2012 (pm/red) Ab dem 11. Januar 2012 präsentiert das traumakino (im Café Trauma) eine Auswahl arabischer Filme, die direkt oder indirekt die Umwälzungen des ‚Arabischen Frühlings‘ reflektieren. Kundige Filmeinführungen, spannende Publikumsgespräche und ein moderiertes Kurzfilm-Special ergänzen das Programm. Am 22. Januar wird zudem Comic-Autor Magdy El-Shafee aus Kairo zu Gast sein, dessen Graphic Novel ‚Metro‘ – der erste arabische Comic für Erwachsene – vom Mubarak-Regime verboten wurde.
Zwölf Monate liegen nun zurück, seit Ben Ali im Zuge der tunesischen Jasmin-Revolution ins saudische Exil floh und Ägyptens Staatspräsident Mubarak nach anhaltenden Demonstrationen zurücktrat. Seitdem blieb kaum ein Land in Nah- und Mittelost von diesem ‚Arabischen Frühling‘ unberührt, ob der Jemen, Jordanien, Algerien oder Libyen. In der Filmreihe wollen sich die Macher dieser weltgeschichtlichen Zäsur widmen.
Filmreihe im traumakino vom 11. Januar bis 9. Februar
- In 18 DAYS – 10 SHORTS FROM EGYPT (Ägypten 2011) verarbeiten 10 Regisseure die Zeit des Übergangs in kurzen Episoden
- TAHRIR 2011: THE GOOD, THE BAD, AND THE POLITICIAN (Ägypten 2011) dokumentiert die Situation auf dem Tahrir-Platz, dem revolutionären Herzen Kairos
- MICROPHONE (Ägypten 2009) dokumentiert die Underground-Künstlerszene kurz vor dem Umbruch. Revolutionsschnipsel werden in dem Arabischen Kurzfilm-Special gezeigt
- Jenseits des arabischen Filmlands Nummer 1 widmen sich Produktionen aus und über Tunesien (NO MORE FEAR, MAKING OF – KAMIKAZE), Syrien (SYRIEN UNDERCOVER – IM HERZEN DER REVOLTE) und dem Libanon (JEDER TAG EIN FEST)
Über die Grenzen der arabischen Welt hinaus hatte auch im Iran THE GREEN WAVE (D 2010) im Zuge der arabischen Revolten eine kurze Renaissance erlebt, der ebenfalls ein Filmabend gewidmet wird.
Die Veranstaltungsreihe entstand in Zusammenarbeit mit dem Islamwissenschaftler Dr. Stephan Millich (Göttingen) und den Arabisten Atef Botros und Karolin Sengebusch (beide Marburg) und in Kooperation mit dem Marburger Centrum für Nah- und Mitteloststudien, dem Berliner ALFILM-Festival und Mayadin al-Tahrir e.V. mit Mitteln der Hessischen Filmförderung. Der Eintritt für die Filme beträgt 4 Euro.
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