Weniger Arbeitslose im Marburger Arbeitsagenturbezirk erfasst
Marburg 7.1.2012 (pm/red) Im Dezember waren 5.556 Personen im Marburger Arbeitsagenturbezirk arbeitslos gemeldet. Das waren 970 oder und rund 15 Prozent weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote im Marburger Arbeitsagenturbezirk beträgt 4,6 Prozent. Vor einem Jahr lag sie bei 5,5 Prozent. Im Vergleich ergeben diese Arbeitslosenquoten und Arbeitslosenzahlen für die Hauptagentur Marburg: 4,6 Prozent (2 918 Arbeitslose, 16,6 Prozent weniger als Dezember 2010), Geschäftsstelle Stadtallendorf: 4,8 Prozent (1 510 Arbeitslose, das sind 13,4 Prozent weniger als Dezember 2010), Geschäftsstelle Schwalmstadt: 4,3 Prozent (1 128 Arbeitslose, das sind 12,1 Prozent weniger als Dezember 2010).
Veränderung der Arbeitslosenzahlen im Dezember 2011
Es haben sich im Dezember 1 446 Menschen neu oder erneut arbeitslos gemeldet, es waren 598 weniger als vor einem Jahr (-29,3 Prozent). Dabei meldeten sich weniger als im Vorjahr nach vorheriger Erwerbstätigkeit oder Ausbildung arbeitslos, ein Indiz dafür, dass die Unternehmen ihre Fachkräfte halten. Es meldeten sich 165 oder 18,8 Prozent weniger Menschen aus Erwerbstätigkeit kommend arbeitslos, und aus Ausbildung oder sonstigen Maßnahmen kommend waren es 110 oder 23,2 Prozent weniger Menschen. Parallel dazu meldeten sich 1 315 Personen aus der Arbeitslosigkeit ab, 377 oder 22,3 Prozent weniger als vor einem Jahr.
Rund 30 Prozent mehr offene Arbeitsstellen als vor einem Jahr
Von Arbeitgebern waren im Dezember 623 neue Stellen gemeldet worden, 48 oder 8,3 Prozent mehr als im Dezember 2010. Gegenüber November 2011 waren das 75 Stellen weniger. Aktuell sind 1.624 freie Stellen im Marburger Agenturbezirk gemeldet, 368 oder rund 30 Prozent als im Vergleichsmonat Dezember 2010. „Wir raten den Betrieben dazu, zukünftig noch mehr als bisher das Potenzial von fachlich gut qualifizierten Menschen auszuschöpfen, und dazu zählen auch viele arbeitsuchende Menschen aus der Gruppe der Älteren, Schwerbehinderten und Ausländer. Diese Kompetenzen zu erschließen und leistungsorientiert einzusetzen ist im Interesse vorausschauender Fachkräftesicherung einfach unabdingbar. Unsere Arbeitsvermittler stehen als Ansprechpartner und Koordinatoren bereit“ sagt dazu Volker Breustedt, Leiter der Marburger Arbeitsagentur.
Bedenkliche statistische Korrekturen
In der vergangenen Woche wurde bekannt, dass in der offiziellen Zahl von bundesweit 2,7 Millionen mehr als 100.000 Arbeitslose fehlen. Auf Anfrage hat das Arbeitsministerium dies bestätigt. Hintergrund ist dabei, dass Menschen über 58 Jahre, die mindestens ein Jahr Hartz IV beziehen und kein Jobangebot bekommen haben, nicht mehr als arbeitslos gezählt werden. Natürlich sind solche älteren Arbeitlosen auch weiterhin ohne Job. Es bliebe zu fragen, wie sich dies in den Zahlen des Marburger Agenturbezirkes niederschlagen würde. Wobei dieser ’statistische Trick‘, selbstverständlich von einer vorhergehenden Regelung von oben eingeführt, vor allem Ausdruck eines politisch beschönigenden Umgangs mit leidigen Zahlen und Problemgruppen ist.