In Wehrda Auftakt des Marburger Grimm-Jahres mit Ubbelohde-Ausstellung
Marburg 8.1.2012 (pm/red) Der Geschichts- und Kulturverein Wehrda (GKV) machte am 5. Januar mit der Eröffnung der Ausstellung ‚Mit Otto Ubbelohde durch das Marburger Märchenland‘ den Anfang im Reigen der Veranstaltungen, die in Marburg für die Feier des Grimm-Jahres geplant sind. Nach Grußworten durch den Vorsitzenden des GKV, Horst Lehnert, führte Ubbelohde-Preisträger Dieter Woischke durch die Ausstellung. Diese ist bereits in großen Städten in Japan und in Marburgs Partnerstadt Eisenach und der Till-Eulenspiegel-Stadt Mölln gezeigt worden.
Die Ausstellung entstand anlässlich der 200. Geburtstage von Jakob und Wilhelm Grimm in 1985/86, als der Autor, Dieter Woischke, damals Kursleiter der VHS im heimatkundlichen Bereich, zeigte, dass sich viele Märchen der Brüder Grimm von ihren Motiven her im Marburger Land abspielen. Dafür erhielt Woischke bereits 1988 den Ubbelohde-Preis.
Die Ausstellung besteht aus 14 Tafeln, auf denen die einzelnen Regionen unserer näheren Heimat dargestellt sind, in denen die Märchen der Brüder Grimm spielen und deren Motive OU in seinen Märchenillustrationen gezeichnet hat. Die Überschriften der Tafeln sind im Jugendstil gehalten, denn Ubbelohde wird dem Jugendstil zugerechnet.
Eine der Tafeln beschäftigt sich mit Ubbelohde selbst, der in einem Haus in der Elisabethstraße geboren wurde, dann sein Wohnhaus in Goßfelden errichtete und dort in Alter von nur 55 Jahren starb. Eine weitere Tafel zeigt die damals vom Marburger Kulturamt herausgegebene Märchenwanderkarte, die heute längst vergriffen ist. Die weiteren Tafeln zeigen die jeweiligen Märchenmotive an Orten, an denen die Brüder Grimm beziehungsweise der Illustrator Ubbelohde die Märchen platzierte, so zum Beispiel die Elisabethkirche mit Elisabeth-Schrein/Sarg Schneewittchens, der Marburger Altstadt und dem Schloss.
Insgesamt gibt es rund 40 Märchenmotive, die im Bereich der Stadt Marburg angesiedelt sind, etwa 80 sind es insgesamt, die Ubbelohde in seiner engeren Heimat, dem Marburger- und dem Hinterland für seine Märchenillustrationen nutzte. So sind in der engeren Umgebung der Frauenberg, das Amöneburger Becken, das Lahntal und der Burgwald mit dem Christenberg mit Motiven vertreten. Den Abschluss bildet das Hinterland, wobei auch dessen Trachten in den Illustrationen eine Rolle spielen. Das Biedenkopfer Schloss taucht z. B. in der Sage ‚Der Freibrief‘ auf.
Die Ausstellung kann bis zum 28. Januar im Foyer des Bürgerhauses Wehrda (Mo-Fr vormittags und nachmittags) besichtigt werden. Am 19. Januar findet um 18.30 Uhr im BGH Wehrda, ein Vortrag von Dieter Woischke zum Thema ‚Auf den Spuren der Brüder Grimm durchs Hessenland‘ statt.