Trennungsangst in der Kindheit als Wegbereiter emotionaler Störungen im Erwachsenenalter
Marburg 13.1.2012 (pm/red) Ende Januar startet das Institut für Verhaltenstherapie und Verhaltensmedizin (IVV) die Reihe seiner Freitagsvorträge. Jedes Kleinkind durchläuft im Verlauf seiner Entwicklung eine Phase des Fremdelns und der Trennungsangst. Für manche Kinder kann diese Entwicklungsphase jedoch Ausgangspunkt für eine der frühesten psychischen Störungen, der Störung mit Trennungsangst, sein. In einem Vortrag am 27. Januar von Prof. Sylvia Schneider, Ruhr-Universität Bochum, wird auf das Störungsbild der Trennungsangst im Kindesalter näher eingegangen.
Die Leiterin des Lehrstuhls für Klinische Kinder- und Jugendpsychologie will als Fragestellungen in den Mittelpunkt stellen:
- Was bewirkt Trennungsangst in der Kindheit?
- Kann sie etwa als Wegbereiter für später auftretende psychische Störungen angesehen werden?
- Was wissen wir über seine Ursachen und welche Behandlungsmöglichkeiten stehen uns zur Verfügung?
- Sollte dieses Störungsbild überhaupt behandelt werden?
Prof. Sylvia Schneider ist Psychologische Psychotherapeutin/ Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin und Leiterin des Lehrstuhls für Klinische Kinder- und Jugendpsychologie an der Ruhr-Universität Bochum. Sie erhielt mehrfache Auszeichnungen im Bereich der Forschung zur familiären Transmission psychischer Störungen sowie deren kinderspezifischen Behandlung. Weitere Arbeitsschwerpunkte ihrer Forschungsprojekte, die sie bis zum Wechsel an die Ruhr-Universität Bochum im August 2010 als Leiterin der Abteilung für Klinische Kinder- und Jugendpsychologie an der Universität Basel durchgeführt hat, liegen in der Therapie der Angststörungen im Kindes- und Erwachsenenalter und der Diagnostik psychischer Störungen bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen.
Der Vortrag im Hörsaal des Zentrums für Nervenheilkunde, Rudolf-Bultmann-Str. 8, beginnt um 18.30 Uhr.
Hintergrundinformation IVV
Das Institut für Verhaltenstherapie und Verhaltensmedizin ist staatlich anerkanntes psychotherapeutisches Ausbildungsinstitut, das 1999 von Psychologen und Medizinern der Philipps-Universität Marburg gegründet wurde. Die besonderen Möglichkeiten des IVV liegen in interdisziplinärer Zusammenarbeit und in enger Kooperation mit dem Universitätsklinikum, durch die eine praxisnahe und wissenschaftlich fundierte Ausbildung ermöglicht wird. Einen Schwerpunkt am IVV bildet die Kindertherapie und die Psychotherapie mit Jugendlichen.
Das IVV stellt Aus- und Weiterbildungsangebote für Ärzte, Psychologen und andere Berufsgruppen bereit und vermittelt so Theorie und Praxis der wissenschaftlich fundierten Psychotherapie, insbesondere der Verhaltenstherapie und der Verhaltensmedizin. Zudem hat sich das IVV zum Ziel gesetzt, wissenschaftliche Untersuchungen und Neuentwicklungen auf dem Gebiet der Psychiatrie, der Kinder- und Jugendpsychiatrie, der Klinischen Psychologie und der Psychotherapie zu fördern und zu verwirklichen.
Dazu werden Freitagsvorträge mit renommierte Referentinnen und Referenten unterstützend angeboten.
Übersicht Freitagsvorträge in 2012 des IVV