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Rechtsradikalismus und Fußball

Marburg 16.1.2012 (pm/red) Seit vielen Jahren bemüht sich die rechtsradikale Szene, bei den Fußballfans Einfluss zu gewinnen – zuweilen mit Erfolg. Der Journalist Ronny Blaschke hat Beispiele recherchiert: NPD-Mitglieder rekrutieren Nachwuchs in der Anhängerschaft des 1. FC Lok Leipzig; in Sachsen-Anhalt arbeitet ein Rechts­radikaler als Jugendtrainer; in Dortmund gibt es Überschneidungen zwischen Autonomen Nationalisten und Fanszene. Dass bei Teilen der Fans rechtsextreme Einstellungen verwurzelt sind, zeigt sich, wenn rassistische, antisemitische oder schwulenfeindliche Parolen angestimmt werden.
Blaschke sprach mit Neonazis ebenso wie mit Sozialarbeitern, Forschern und Vertretern aus Politik und Verfassungsschutz. Sein Buch gewährt alarmierende Einblicke in ein Problemfeld, über das wenig bekannt ist. Zugleich wertet es Erfahrungen und Vorschläge aus, wie dem Einfluss Rechtsradikaler in den Vereinen und Stadien begegnet werden kann. Und es plädiert für eine politische Diskussionskultur in einer Branche, die sich ihrer sozialen Verantwortung zu selten bewusst ist.

Ein Veranstalterkonsortium hat den Journalisten Buchautor Ronny Blaschke für Montag, 16. Januar, in das G-Werk in Marburg eingeladen. Um 20.00 Uhr gibt es zum Thema eine Buchvorstellung und Diskussion: ‚Angriff von Rechtsaußen Wie Neonazis den Fußball missbrauchen‘. Veranstalter sind: Institut für Fußballkultur – Marburg, FC St. Pauli – Fanclub Paulis Blonde Bräute – Marburg; Kulturelle Aktion Marburg – Strömungen e.V.; ASTA – Referat für Homosexualität, Kultur und Wissenschaft; trauma im G-Werk; Buchhandlung Roter Stern unterstützt von Verlag Die Werkstatt/Göttingen.

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