Whiteboards an den Kaufmännischen Schulen Marburg
Marburg 19.1.2012 (pm/red) Computereinsatz in Arztpraxen, in Banken, in Unternehmen und im öffentlichen Dienst ist längst selbstverständlich – PCs sind aus betrieblichen Abläufen nicht mehr wegzudenken. Für Schüler ist der Umgang mit dem Computer alltäglich geworden. Inzwischen haben sich Schulen mit PC-Räumen, Beamern und Laptops dieser Entwicklung angepasst. Einen neuen Trend in Sachen Computertechnik stellen sogenannte interaktive Whiteboards dar. Als Kombination aus Tafel und PC können sie wie eine Tafel mit Stiften oder dem Finger bedient werden. An den Kaufmännischen Schulen Marburg (KSM) in Marburg halten Whiteboards verstärkt Einzug.
Mit digitaler Tinte können auf Whiteboards Tafelbilder erstellt und für später, zur Fortsetzung in der nächsten Stunde, gespeichert werden. Auf dem Computer installierten Programme können über das Whiteboard aufgerufen und Inhalte während des Unterrichts angepasst und verändert werden. Der Wechsel zwischen verschiedenen Geräten, wie Videorekorder, Overheadprojektor, CD-Player und Tafel, kann entfallen. Die Einbindung verschiedener Medien in den Unterricht wird erleichtert.
Die Kaufmännischen Schulen Marburg (KSM) sind die größte berufliche Schule in der Region. Schwerpunkte liegen im kaufmännischen und gesundheitlichen Bereich. Da Computer in allen Ausbildungsberufen unersetzlich geworden ist, gehört eine fundierte Ausbildung am PC selbstverständlich zu jeder Ausbildung. Dazu gehört am Beruflichen Gymnasium oder der Fachoberschule die Entwicklung von Medienkompetenz zu erklärten Zielen und gilt als Schlüsselkompetenz für modernes Berufsleben und Bestandteil für Studierfähigkeit. Seit dem Jahr 2008 sind an den KSM interaktive Whiteboards im Einsatz. Angefangen mit vier Exemplaren hat sich die Zahl nunmehr auf 18 erhöht. Damit stehen in fast jedem dritten Unterrichtsraum digitale Tafeln zur Verfügung.
Über die Möglichkeiten mediengestützt zu lernen, informierten sich jetzt die Leiterin des Fachdienstes Schule der Stadt Marburg, Birgit Kohl-Hofmann, die Leiterin des Marburger Medienzentrums, Heidi Herzberger-Boss, sowie Mitarbeiter des Staatlichen Schulamtes in Marburg. Während des Unterrichts in einem Mathematikkurs des Beruflichen Gymnasiums konnten sich die Besucher mit den Funktionen des Whiteboards vertraut machen. Studienrätin Heike Wittchow, Mathematiklehrerin an den Kaufmännischen Schulen, benutzt das Whiteboard in ihrem Unterricht seit mehreren Jahren. Ihre Schüler bedienen die Computertafel routiniert und selbstverständlich.
Wittchow fasst die Vorteile von Whiteboards zusammen: „Der Unterricht wird mit Hilfe eines Whiteboards viel anschaulicher und damit sehr viel verständlicher. Wenn die Schüler durch eigene Übungen am Whiteboard dann im wahrsten Sinne des Wortes begreifen, was gemeint ist, sie mit allen Sinnen begreifen können, so motiviert dies ausnahmslos alle Schüler.“
Im Anschluss an dem Unterrichtsbesuch diskutierten die Teilnehmer mit dem Schulleiter der Kaufmännischen Schulen, Siegmar Günther, über die technischen und pädagogischen Auswirkungen dieser Technik auf den Unterrichtsalltag. Gemeinsam konnte festgestellt werden, dass der Zugang insbesondere zu abstrakten Unterrichtsinhalten durch den Einsatz von Activeboards für die Schüler wesentlich vereinfacht wird. Der Lernerfolg könne durch Unterrichtssequenzen, die die Möglichkeiten der Technik ausschöpfen, erheblich gesteigert werden, meint die Expertenrunde.
Schulleiter Siegmar Günther dankte für die finanzielle Unterstützung, ohne die die Anschaffung der elektronischen Tafeln nicht möglich gewesen wäre. Nach seiner Ansicht müsste in der Lehrerausbildung der Einsatz dieser Technologie eine wesentlich größere Rolle spielen. Ute Göbel-Lehnert, im Staatlichen Schulamt für die Fortbildung der Lehrkräfte zuständig, sicherte ihre Unterstützung bei der Qualifizierung des Kollegiums der Kaufmännischen Schulen zu.