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Taschenspielertrick mit Referendaren statt guter Unterrichtsversorgung

Marburg 30.1.2012 (pm/red) „Die Bilanzfälschertricks der Landesregierung in der Lehrerversorgung sind nicht mehr hinnehmbar“, urteilt der Marburger Landtagsabgeordnete Thomas Spies (SPD) zur zukünftigen Anrechnung von Referendaren auf die Unterrichtsversorgung in Hessen. „Referendare sind noch in der Ausbildung und müssen angemessen betreut werden. Sie sollen schließlich das wichtigste Zukunftsgut, nämlich die Bildung unserer Kinder, erfolgreich hinbekommen“, so Spies.

In den letzten Tagen wurde bekannt, dass Referendare nun fast doppelt so hoch wie 2008 auf den Lehrerbedarf der Ausbildungsschulen angerechnet werden – statt 2008 noch mit 4,8 Stunden und derzeit 6,4 nun mit 8 Stunden pro Woche. „Damit wird die Unterrichtsabdeckung theoretisch massiv verbessert – ohne das eine einzige Stunde mehr gegeben wird. Böse Menschen würden das einen Hütchenspielertrick nennen“, sagt Spies. Folge davon sei vor allem weniger qualifizierte Betreuung für Lehrer, die noch lernen Lehrer zu werden.

Mit den Haushaltsberatungen im vergangenen Herbst habe die Landesregierung die Lehrerbildung zum Steinbruch im Kultusressort erklärt, meint Spies. Erst wurden Referendar- und Ausbilderstellen gestrichen und nun werde auf etwas versteckte Art erneut die Axt angelegt. Bei 4.800 Referendaren entspreche dieser Bilanztrick einer faktischen Kürzung der Zuweisung an die Ausbildungsschulen um 7.680 Stunden. Dies bedeute, dass rund 300 Lehrerstellen eingespart werden. Umgerechnet in Mittel entspricht dies rund 17,5 Mio. Euro Kürzung im Jahr (300 Stellen zu 46.000 Euro zuzüglich 12.000 Euro Vorsorgeprämie), so Spies.

„Wir fordern die Landesregierung dringend auf, im Interesse der ausbildenden Schulen, der Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst und letztendlich im Interesse der Kinder die Qualität der schulischen Bildung in Hessen nicht weiter zu gefährden und diese Pläne fallen zu lassen“, so der stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende.

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