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Initiative zur Wiederherstellung des überfälligen Stundentakts für Marburg auf Main-Weser-Bahn

Die Fahrgastinitiative 'Main-Weser-Bahn im Takt' hat diese Übersicht zu den Zugarten der Personenzugverbindungen auf der Main-Weser-Bahn zusammengestellt. Mit gut umsetzbaren Eingriffen lässt sich für Marburg wieder der Einstundentakt einer schnellen und vorteilhaften Verbindung nach Frankfurt herbeiführen (Fotos und Grafik Fahrplaninitiative ‘Main-Weser-Bahn im Takt’)

Marburg 6.2.2012 (pm/red) Die Fahrplaninitative ‚Main-Weser-Bahn im Takt‘ bekräftigt und erneuert ihre Forderung, dass die Stadt Marburg über zwei Jahre nach der Verlegung des Intercity endlich wieder ihren Stundentakt mit schnellen Zügen zurück erhält. Dazu unterbreitet die Initiative durchdachte und leicht umsetzbare Vorschläge. Diese Vorschläge der Initiative zeigen, dass dies ohne Mehrkosten für die Stadt Marburg möglich ist. Jetzt drängt die Zeit, entsprechende Beschlüsse zu fassen und das Vorhaben mit Frist Ende Februar beim RMV zur Umsetzung zu beantragen. Es kommt entscheident auf eine Initiative seitens der Stadt Marburg an – zu ihrem eigenen Nutzen.

Nachteile der Intercityverlegung sind kompensierbar

Durch die Verlegung des Intercity um eine halbe Stunde zum Fahrplanwechsel 2009/10 wurde der bis dahin bestehende Stundentakt auf der Main-Weser-Bahn zunichte gemachte. Mit der Einführung neuer Triebwagen der Hessischen Landesbahn (HLB) zum darauf folgenden Fahrplanwechsel 2010/11 versuchte der RMV, die massiven Verschlechterungen zu reparieren. Von Frankfurt aus fahren seitdem die neuen Züge als Regionalexpress in der gleichen Zeitlage wie ehemals der Intercity. Die schnellen und beschleunigungsstarken Triebwagen erreichen Friedberg und Gießen zu den Taktknoten und stellen dort wieder Anschlüsse mit kurzen Umsteigezeiten her.

Für Marburg allerdings wurde der Stundentakt nicht wieder hergestellt. Statt den Regionalexpress von Gießen nach Marburg ohne Halt weiterfahren zu lassen, hält der Zug ab Gießen als Regionalbahn an allen Zwischenhalten. Durch diese Verzögerung erreicht er den Taktknoten Marburg zu spät bzw. muss auf der Rückfahrt früher starten. Dadurch wird der Anschluss zur Oberen Lahntalbahn und zu zahlreichen Stadtbuslinien verpasst.

Verstärkung der Regionalbahn benachteiligt derzeit Oberzentrum Marburg

Diese Grafik stellt die Zugverbundungen und -halte auf dem Streckenabschnitt Marburg - Gießen nach der Umsetzung des Vorschlags der Fahrplaninitiative dar. In dunkelgrüner Farbe darin die Zugverbindung der Hessischen Landesbahn. Diese Verbindung gilt es zwischen Marburg und Gießen zu beschleunigen. Damit lässt sich der Stundentakt ohne Mehrkost herstellen, mit vielen Vorteilen für Marburg. (Grafik: Fahrplaninitiative Main-Weser-Bahn im Takt)

Anstatt für Marburg den Stundentakt wieder her zu stellen, wurde für die Halte zwischen Marburg und Gießen das bereits 2009 schon sehr gute Angebot durch die zusätzlichen Halte der HLB-Züge zu einem fast durchgehenden Halbstundentakt aufgestockt. Damit wurde Marburg zur größten Stadt in Hessen, die ohne einen Stundentakt auskommen muß. Dagegen besteht von Gießen aus fast jede halbe Stunde eine schnelle Verbindung nach Frankfurt. Auch Städte wie Dillenburg oder Wetzlar sind dank stündlich verkehrender Regionalexpresszüge besser angebunden als Marburg.
Main-Weser-Bahn im Takt schlägt deshalb vor, 5 der 6 neuen Zugpaare der Hessischen Landesbahn durchgehend zwischen Frankfurt und Marburg als Regionalexpress verkehren zu lassen. Zusammen mit den Regionalexpresszügen Frankfurt – Kassel der Deutschen Bahn ergibt sich damit zwischen 8 und 20 Uhr ein Stundentakt (mit einer Ausnahme in der Mittagszeit). Die Folge: Die Züge verkehren immer zur gleichen Minute, zur Oberen Lahntalbahn werden wieder stündlich Anschlüsse hergestellt, die Reisezeiten verkürzen sich deutlich.

Stundentakt und Beschleunigung ohne Mehrkosten

Da die Züge zuschlagsfrei sind, verbleiben sämtliche Fahrkarteneinnahmen beim RMV und stehen damit der Sicherung und dem Ausbau des Nahverkehrs zur Verfügung.  Durch die Beschleunigung der HLB-Züge würden der Stadt Marburg keinerlei zusätzliche Kosten entstehen. Zusätzlich ergäbe sich die Möglichkeit einer Weiterführung dieser Züge nach Kirchhain und Stadtallendorf. Heute stehen die Züge rund 45 Minuten in Marburg, bis sie wieder zurück nach Frankfurt fahren. Die Verlängerung müsste als zusätzliche Leistung allerdings von den Kommunen und dem RMV finanziert werden. Beide Gemeinden haben bereits über die lokale Nahverkehrsgesellschaft RNV beim RMV entsprechendes Interesse bekundet.

Bereits seit Mai 2010 macht sich die Fahrplaninitiative für die Wiederherstellung des Stundentakts stark und hat in der Folge ihren Vorschlag gegenüber den Städten Marburg, Stadtallendorf, Kirchhain und Biedenkopf sowie gegenüber dem Kreis Marburg-Biedenkopf erläutert. Leider konnte ein entsprechender Antrag zur Beschleunigung der HLB-Züge nicht mehr rechtzeitig für den Fahrplanwechsel 2011/12 eingebracht werden.

Frist bis Ende Februar

Nach Ansicht von Initiativensprecher Dr. Franz Grolig ist es jetzt an der Zeit, im Interesse der Städte Marburg, Kirchhain und Stadtallendorf und der Kommunen an der Oberen Lahntalbahn aktiv zu werden: „Die Änderungswünsche der Kommunen zum kommenden Fahrplanwechsel können jährlich im Zeitraum zwischen September und Ende Februar in den RMV eingebracht werden. Es wäre nicht gut, wenn auch dieses Jahr die Chance vertan würde, den Stundentakt für Marburg wieder herzustellen“ so Grolig abschließend.
So sind jetzt in Marburg alle politischen Kräfte gefordert umgehend tätig zu werden. Die Fahrbahninitiative hat ihren Vorschlag an Oberbürgermeister, Bürgermeister und alle Fraktionsvorsitzenden in Marburg übersendet. Da gilt jetzt kein Zaudern, vielmehr sollte eine parteiübergreifende und kraftvolle Initiative kommen für die Wiederherstellung des Stundentakts.

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