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IG MARSS beklagt weitere Stadtbildzerstörung

Marburg 23.2.2012 (pm/red) Über mangelnden Willen der Politiker, die seit Jahrzehnten fortschreitende Zerstörung des Umfelds des historischen Stadtkerns in Marburg aufzuhalten, klagen die Mitglieder der Initiativgruppe Marburger Stadtbild und Stadtentwicklung (IG MARSS) bei Ihrem Jahresrückblick. Als jüngstes Beispiel dafür wurde das Verwaltungsgebäude der DVAG genannt. Auch der Neubau des gegenüberliegenden Altersheims an der Lahn wird als „architektonisches Armutszeugnis“ bezeichnet.

Wie bereits berichtet, vermisst die IG MARSS Engagement bei Bahn und der Stadt, die ‚Unterführung des Schreckens‘ im Marburger Hauptbahnhof zumindest provisorisch herrichten zu lassen, um Besuchern nicht gleich einen schlechten Eindruck von der Stadt zu vermitteln. In dem Jahresbericht wird beklagt, dass die Architektur des Stadthallenumbaus nach zuletzt bekanntem Stand aufgrund zahlreicher Nutzungs-Änderungen sehr verändert wurde.  Von einem gelungenen Entwurf könne nicht mehr gesprochen werden. An dem prämierten Entwurf vom Rudolphsplatz-Wettbewerb wird fehlende Eigenständigkeit kritisiert. Man könne darin eine Nachempfindung von Mecklers ‚Portikus‘ in Frankfurt/Main erblicken anstelle einer für Marburg originär entwickelten Lösung.

Die IG MARSS blickt auf erfolgreiche Veranstaltungen zurück, darunter der dritte Themenabend zum Denkmalschutz und die Verleihung des IG MARSS PREISES an den Marburger Architekten Thomas M. Oesterle. Die von der IG MARSS seit 2008 vorgeschlagene Erneuerung des Beirats für Stadtgestaltung mit Verabschiedung einer neuen Satzung wird begrüßt.

Zukünftige Schwerpunktthema soll die künftige Nutzung bereits aufgelassener und leer werdender denkmalgeschützter Bauten der Universität werden. Zehn Jahre nach Abschluss der Altstadtsanierung werde es zudem Zeit zu fragen, wie es weiter geht mit bereits wieder sanierungsbedürftigen Gebäuden?  Intensiviert werden soll die Zusammenarbeit mit anderen Gruppierungen, wie Lokale Agenda und Bügerinitiative Stadtautobahn. Ein nächster Themenabend wird sich mit Stadtplanung und der Rolle von Investoren beschäftigen.

Neu im Vorstand der Initiativgruppe sind Ulla Hirt und Gerhard Haberle. Bernhard vom Brocke, Dorothee de la Motte, Udo Becker und Claus Schreiner als Vorstandssprecher wurden wiedergewählt.

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