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Fahrgasterhebung zeigt: Die meisten Fahrgäste fahren von Gießen nach Marburg durch

Die Bahnhöfe Marburg und Gießen bewegen die allermeisten Fahrgäste, wie die Grafik nach der Zählung der Ein- und Aussteigerzahlen von 10 Zügen addiert von Main-Weser-Bahn im Takt anschaulich macht. Einstieg Gießen*: Die Fahrgastzahlen unter dem Punkt „Einstieg Gießen“ setzen sich zusammen aus den Fahrgästen, die in Gießen zugestiegen sind sowie den Fahrgästen, die bereits bei Ankunft des Zuges in Gießen im Zug sitzen und weiter Richtung Marburg fahren. Die Zahl entspricht damit der Besetzung nach Abfahrt in Gießen. (Grafik Fahrplaninitiative MWBiT)

Marburg 16.3.2012 (pm/red) Im Zuge der Aktivitäten für die Wiederherstellung eines Stundentaktes am Marburger Bahnhof zur Verbindung nach Frankfurt legt die Fahrplaninitiative ‚Main-Weser-Bahn im Takt‘ (MWBiT) jetzt die Daten einer eigenen Verkehrszählung vor. Es geht dabei um die Fahrgastzahlen, genauer die Nutzer am Bahnhof Marburg und Bahnhof Gießen im Verhältnis zu den kleinen Zwischenhaltstationen.  Bis jetzt war unklar, wieviel Fahrgäste an den Unterwegshalten zwischen Gießen und  Marburg in die Züge der Hessischen Landesbahn ein- und aussteigen. „Nachdem absehbar war, dass der RMV die Zahlen nicht zeitnah zur Verfügung stellt, hat sich unsere Fahrplaninitiative entschlossen, die Fahrgastzahlen selbst zu ermitteln“ erläutern Franz Grolig und Jürgen Lerch von MWBiT. Die Initiative hat dazu am 29. Februar von 9 bis 21 Uhr in allen fünf Zugpaaren zwischen Marburg und Gießen die Fahrgäste gezählt.

Unter anderem hatte sich zuvor die Stadt Marburg um die Zahlen beim RMV bemüht, aber keine Daten erhalten. Der Verkehrsverbund gibt die vorhandenen Zahlen nicht frei, sodass für eine fundierte Entscheidung, ob die Züge in Zukunft ohne Halt zwischen Gießen und Marburg verkehren, die Datenbasis bisher fehlte.

Das Ergebnis ist aus Sicht der Initiative eindeutig: In den fünf Zugpaaren konnten die Zähler über 1000 Fahrgäste zählen. Dabei stiegen rund 65 Prozent der Fahrgäste an den beiden größten Bahnhöfen Gießen und Marburg ein und aus. Nimmt man Gießen Oswaldsgarten und Marburg Süd hinzu, sind es sogar über 85 Prozent. An den kleineren Stationen Lollar, Friedelhausen, Fronhausen, Niederwalgern und Niederweimar stiegen weniger als 15 Prozent der Fahrgäste ein oder aus.

Übersicht zu den Fahrgastzahlen an Bahnhöfen und Zwischenhalten. (Grafik Fahrplaninitiative MWBiT)

Dieser Trend zeigt sich auch bei den Belegungszahlen der Züge. „Normalerweise nehmen die Belegungszahlen im Nahverkehr bei Zügen zwischen zwei Oberzentren zunächst etwa bis zur Mitte der Strecke ab und dann wieder zu. Zwischen Gießen und Marburg bleiben sie nahezu konstant“ stellt Lerch fest. „Dies deutet auf einen hohen Anteil von Reisenden hin, welche die komplette Strecke fahren und deshalb unterwegs nicht ein- oder aussteigen.“

Zählung bestätigt Bedarf für Regionalexpress-Verbindung ab Marburg

Aufgrund dieser Ergebnisse sieht die Fahrplaninitiative einen klaren Bedarf für eine Regionalexpress-Verbindung zwischen Marburg, Gießen und Frankfurt. Marburg wäre dann erstmals stündlich mit schnellen Zügen ohne Zuschlag erreichbar. Auch die Anschlüsse zur Oberen Lahntalbahn sowie zahlreichen Stadtbuslinien würden sich verbessern.
Mit der Wiederherstellung des Stundentakts wird das Zugangebot für die Zwischenhalte auf das Angebot im Jahr 2009 zurückgeführt. Aufgrund der Zählergebnisse schlägt MWBiT aber vor, um 17:09 Uhr von Gießen nach Marburg eine Regionalbahn in der Fahrplanlage des heutigen Zugs zu fahren. Zum einen bliebe dann am Nachmittag der Halbstundentakt zwischen Gießen und Marburg erhalten, zum anderen würde der Zug der HLB nach Marburg etwas entlastet. Dieser Zug ist der am stärksten besetzte aller HLB-Züge (über 200 Fahrgäste). Heute müssen einige Fahrgäste bereits stehen, weil in diesem Zug nicht genügend Sitzplätze zur Verfügung stehen.

Die frei werdenden Kapazitäten in diesem Zug  könnten für eine Verlängerung bis nach Kirchhain und Stadtallendorf genutzt werden, regt Lerch an. Die beiden Kommunen sind wesentlich schlechter mit Nahverkehrszügen versorgt als der Streckenabschnitt Gießen – Marburg und an einem besseren Zugangebot stark interessiert. „Während zwischen Gießen und Marburg an Werktagen 31 Züge pro Richtung mit Halt auf allen Stationen verkehren, sind es zwischen Marburg und Treysa nur 20 Züge. „Diese ungleiche Versorgung gilt es abzuschwächen“ wünscht sich Grolig und hofft, dass sich die Bürgermeister auf Kreisebene auf eine für alle Seiten gute Lösung einigen können.
—>Die Einzeldaten der Fahrgastzählung sowie die aufbereiteten Ergebnisse mit allen Grafiken können im Internet unter www.probahn-bus.org/mwb-im-takt/ im Downloadbereich abgerufen werden.

Hintergrundinformation zu MWBiT
Die Initiative ‚Main-Weser-Bahn im Takt‘ wird getragen von: Personalrat der Philipps-Universität Marburg + Verkehrsclub Deutschland (VCD) Gießen + Verkehrsreferat des ASTA der Philipps-Universität Marburg + ver.di-Betriebsgruppe an der Philipps-Universität Marburg + Fahrgastbeirat Wetterau + Fahrgastbeirat für die Stadt Marburg und den Kreis Marburg-Biedenkopf + Arbeitskreis zur Förderung des Schienenverkehrs im Raum Marburg (AFS) + Fahrgastverband Pro Bahn & Bus e.V. + Verkehrsclub Deutschland (VCD) Wetterau.

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