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Tagung über Prädemokratie, Postdemokratie und Autokratie

Marburg 27.3.2012 (pm/red) Demokratie, ihre Schwächen und zukünftige Gestaltung sind ein aktuelles Thema. Im Rahmen der Jahrestagung der Sektion Vergleichende Politikwissenschaft der Deutschen Vereinigung für Politikwissenschaft beschäftigen sich namhafte Vertreterinnen und  Wissenschaftler der Demokratie- und Autoritarismusforschung  an der Philipps-Universität mit Fragen wie: Wie sind die Auswirkungen der Finanzkrise zu bewerten? Wohin entwickeln sich die etablierten Demokratien? Sind die Occupy-Bewegungen und die Protest-Bewegungen in Südeuropa Demokratiebewegungen? Ist der ‚arabische Frühling‘ der Aufbruch in demokratische Gesellschaftsordnungen oder entstehen neue Autokratien?

Die politischen Umbrüche in Nordafrika drängen auf einen Vergleich von Herrschaftsordnungen und deren praktische Auswirkungen und Entwicklungsdynamiken. Dazu werden die bislang getrennt voneinander diskutierten Begriffe „Prädemokratie“, „Postdemokratie“ und „Autokratie“ zueinander in Beziehung gesetzt. Mit diesen drei Schlagworten werden jeweils Probleme und Krisensymptome politischer Systeme beschrieben. Prädemokratie bezeichnet den Umstand, dass auch in etablierten westlichen Demokratien nicht alle gesellschaftlichen Gruppen gleichberechtigt repräsentiert sind. Postdemokratie bezeichnet dagegen Prozesse, die die westlichen Demokratien auslaugen, wie etwa die sinkende Entscheidungskompetenz gewählter Gremien. Autokratie sind nicht zwangsweise als Diktaturen zu begreifen; vielmehr handelt es sich um Systeme, in denen elementare institutionelle Grundlagen repräsentativer Demokratie fehlen.

Die Sektionstagung will politikwissenschaftliche Herrschaftsforschung in aktueller und übergreifender Perspektive diskutieren und die drei Themenstränge zueinander in Bezug setzen. Die Analyse beschränkt sich nicht nur auf die Konkurrenz demokratischer und autokratischer Regime, sie bezieht auch Konsolidierungsprozesse mit ein und stellt die Stabilität liberaler Demokratien in Frage. Der Praxisbezug wird durch eine Diskussion mit prominenten Politikerinnen und Politikern, die auch wissenschaftlich vom Fach sind, nicht zu kurz kommen.

Zum Thema ‚Finanzkrise = Demokratiekrise‘ findet im Rahmen der Tagung eine öffentliche Diskussionsveranstaltung statt. Am Freitag, 30. März, diskutieren Thorsten Schäfer-Guembel (Fraktions- und Landesvorsitzender der hessischen SPD) und Elmar Brok als Mitglied des Europaparlaments (CDU). Die Veranstaltung von 17.15 bis 19.00 Uhr mit dem Anliegen Wissenschaft trifft Politik findet im Landgrafenhaus in Universitätsstraße 7 statt.

—> Programmübersicht der Tagung

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