Zur Lage in Marburgs tunesischer Partnerstadt Sfax – Die Dinge entwickeln sich und örtliche Strukturen funktionieren weiter
Marburg 9.5.2012 (pm/red) „Die Lage in Sfax ist ruhig und gleichzeitig angespannt, aber die Dinge entwickeln sich und die örtlichen Strukturen funktionieren weiter“, kommentierte Chahir Krichen, ehemaliger Medizinstipendiat und Vorsitzender der Kooperationsförderung Marburg-Sfax die Lage in Marburgs tunesischer Partnerstadt bei einem im Magistratszimmer. Vor kurzem kam er mit dem Oberbürgermeister der Stadt Sfax Najib Abdelmoula, Professor Zagal, Dekan des Fachbereichs Medizin und Pharmakologe und mit dem städtischen Direktor für Finanzwesen Ahmed Guidara in die Stadt an der Lahn.
Tunesien sei ein moderates Land, man hoffe, dass extremistische Strömungen keinen Fuß fassen können, sagte Krichen aus, obwohl eine gemäßigt-islamistische Partei in den Wahlen zur verfassungsgebenden Versammlung am 23.10.2011 den größten Teil der Stimmen gewonnen hatte. In Sfax hat Najib Abdelmoula ein Übergangsmandat. Von der akademischen Ausbildung Philosoph, gestaltet er nun als Oberbürgermeister die Zeit zwischen Diktatur und Demokratie. Die Delegation wurde von Bürgermeister Kahle im Rathaussaal empfangen. „Wir würden Sfax gerne im Rahmen unserer Möglichkeiten bei dem Aufbau demokratischer Strukturen und dem Aufbau der Zivilgesellschaft unterstützen“, benannte Kahle als Linie für partnerschaftliche Zusammenarbeit der nächsten Jahre.
Dazu war Christian Ackermann, städtischer Mitarbeiter und zuständig für die Partnerstädte mit der tunesischen Delegation bei einer Veranstaltung von ‚Engagement Global‘ und der ‚Servicestelle Kommunen in der Einen Welt‘, bei der es um die Zusammenarbeit deutscher Städte mit ihren tunesischen Partnern in der jetzigen Übergangsphase ging.
Die Verbindung ist da. „Wir haben Werte gemeinsam und hoffen, dass sich die Beziehungen zwischen Marburg und Sfax wieder verstärken werden! Sfax möchte sich nach außen öffnen“, sagte Abdelmoula im Historischen Rathaussaal während des Empfangs. Welchen Hürden zu nehmen sind und wie sich die Städtepartnerschaft erneuert, wird sich zeigen.