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22.12.2024 (yb) Viele, sehr viele 50 x 50 cm große gestrickte oder gehäkelte Decken sollen den Friedrichsplatz am 8. und 9. März bedecken und werden anschließend zu Gunsten des Autonomen Frauenhauses Kassel versteigert.

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Hessisches Landestheater bringt Stück zu Hannah Arendt und Martin Heidegger

Marburg 14.5.2012 (pm/red) „Philosophie war kein Brotstudium, schon eher das Studium entschlossener Hungerleider“ – das Hessische Landestheater Marburg zeigt am Sonntag, 20. Mai, die Uraufführung von ‚Geburtlichkeit und Sein zum Tode‘. In dem Titel verbirgt sich ein Abend um Hannah Arendt und Martin Heidegger, die sich vor Jahrzehnten an der Philipps-Universität begegnet sind.

Sie, die personifizierte Widersprüchlichkeit zwischen philosophischer Urteilskraft und scheuer Zurückhaltung, er, der renommierte Philosophieprofessor – nicht nur der philosophische Funke springt gewaltig über, als sich Hannah Arendt und der verheiratete Martin Heidegger 1924 an der Universität in Marburg erstmals begegnen, eine philosophiegeschichtlich relevante Begegnung, die Marburg als sprichwörtliche ‚Wegmarke‘ ländlichen Idylls und zugleich Zentrum prägender geistesgeschichtlicher Entwicklungen positioniert.

Der junge Heidegger lehrt als außerordentlicher Professor. Ihm eilt der Ruf voraus, dass sich bei ihm das Denken lernen ließe. Das war es, was die damals 18-jährige Jüdin Hannah Arendt wollte. „Entweder kann ich Philosophie studieren oder ich gehe ins Wasser“ begründete Arendt Jahre später, 1964, ihre Fächerwahl in einem Fernsehinterview mit Günter Gaus.

Aus der Begegnung zwischen Heidegger und Arendt, deren Namen heute unauslöschlich mit der Philosophiegeschichte des 20. Jahrhunderts verbunden sind, entwickelt sich eine – erst 1982 der Öffentlichkeit bekanntgewordene – Liaison, die jedoch von der politischen Realität in Deutschland eingeholt wird. Ihre Wege trennen sich, doch durch einen jahrelangen, schriftlichen Gedankenaustausch halten sie Kontakt.

Regisseurin Fanny Brunner und Dramaturgin Eva Bormann haben ein Stück über Martin Heidegger und Hannah Arendt entwickelt, das sich in erster Linie mit dem philosophischen Denken der beiden Größen auf seine Lebenspraxis hin beschäftigt. Es ist eine dem philosophischen Denken hin zugewandte, lustvolle Auseinandersetzung mit Arendt und Heidegger und mit Philosophie im Allgemeinen. Basierend auf ausgewählten Textbeispielen werden Arendt und Heidegger in einen sowohl ‚realen‘ als auch fiktiven Dialog treten.

Im Zentrum stehen die beiden großen Interviews von Hannah Arendt mit Günter Gaus (1964) und von Martin Heidegger mit Rudolf Augstein und Gerhard Wolf (1969; posthum veröffentlicht 1976). Lebensansätze und -auffassungen, voneinander abweichende oder übereinstimmende Denkebenen werden aufgezeigt und lassen Arendt und Heidegger auch als Gegensatzpaar in punkto Provinz und Urbanität deutlich werden. Die gemeinsame Suche nach Erkenntnisgewinn lässt zugleich die Personen Heidegger und Arendt in ihrem von Widersprüchen geprägten Verhältnis in Erscheinung treten.

Ausstatter Daniel Angermayr hat für die vier Schauspieler und einen Sprecher eine Art Spielfeld entworfen. Diese mobilen Bühnenelemente stehen dabei einerseits bildhaft für Versatzstücke aus dem Leben der beiden – Arendt war eine leidenschaftliche Schwimmerin, Heidegger fuhr Ski – und andererseits bilden sie assoziative Spielmöglichkeiten für die Darsteller. Die Kostüme hat Angermayr auf je ein Grundgewand reduziert.

Nach den Stückentwicklungen ‚Wo geht’s den hier zum rechten Rand?‘ und ’50 Ways to love your monster‘ wird Schauspielerin Oda Zuschneid, neben ihrer Kollegin Christine Reinhardt auch in der Uraufführung von ‚Geburtlichkeit und Sein zum Tode‘ spielen. Die Schauspieler Martin Maecker und Johannes Hubert machen das Darstellerquartett komplett. Souffleur Bernd Kruse wird als ‚Sprecher‘ aktiv in das Spiel mit eingebunden.

Weitere Vorstellungstermine sind am 24. Mai, 1. Juni (Blauer Tag, anschließend Nachgespräch) und 5. Juni. Beginn ist jeweils um 19.30 Uhr in der Black Box.

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