Studium Generale: Wie viel Körper braucht die Bildung?
Marburg 16.5.2012 (pm/red) Eine auf schnellen und wirtschaftlich verwertbaren ‚Output‘ hin orientierte schulische und universitäre Lehre ist spätestens dann zu kritisieren, wenn sie beginnt, sich gegen fundamentale Bedürfnisse und Rechte des Menschen zu wenden – etwa gegen das Recht auf körperliche Unversehrtheit und die Wahrung seelischer Integrität oder gegen das Recht auf Selbstbestimmung und die Entfaltung von Kreativität, Widerstand und Einzigartigkeit.
Der Vortrag von Prof. Anke Abraham ‚Wie viel Körper braucht die Bildung? Zum Schicksal von Leib und Seele in der Wissensgesellschaft‘ im Rahmen des Studium Generale greift zentrale Kritikpunkte auf, die gegen eine technokratische Bildungsreform und schematisierte Lernoptimierungsprogramme ins Feld geführt werden, und verbindet sie mit körper- und leibtheoretischen Überlegungen. Gezeigt werden soll, wie die Einfügung des Körpers, der Sinne und der leiblich-seelischen Gestimmtheit zu einer anderen Sicht auf den Menschen führt und zu anderen Bildungskonzepten nötigt als sie derzeit bildungspolitisch favorisiert werden.
Die Veranstaltung am Mittwoch, 23. Mai, von 20.15 – 21.45 Uhr findet statt im Audimax der Philipps-Universität, Biegenstraße 14.