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Präsentation von Studien für eine Tunnellösung zur Stadtautobahn in Marburg

Vierspurig aufgeständert zerschneidet die Stadtautobahn B3a die Innenstadt Marburg. Foto Hartwig Bambey

Marburg 5.6.2012 (pm/red) Die drei Arbeitsgruppen der Lokalen Agenda 21 nachhaltige Stadtentwicklung, Ökologie und Verkehr laden für Dienstag, 12. Juni, zu einer interessanten Veranstaltung ein. Dabei geht es um die Stadtautobahn in Marburg, genauer um Perspektiven zu deren Umgestaltung mit einer Tunnelführung im Bereich des Bahnhofes und der Stadtmitte. Damit haben sich auf Initiative der Lokalen Agenda studentische Arbeitsgruppen an der Technischen Hochschule Mittelhessen (THM) auseinander gesetzt. Prof. Dr.-Ing. Andreas Bark hat sich für das Thema gewinnen lassen und konnte drei Arbeitsgruppen im Rahmen einer Masterarbeit interessieren. Die Ergebnisse werden in visualisierten Präsentationen jetzt vorgestellt.

Die Stadtautobahn in Marburg bringt, wie in vielen anderen Städten Deutschlands, eine enorme Belastung in die Stadt. Lebensqualität, Lärm und Luftschadstoffe sowie städtebauliche Beeinträchtigungen sind als das Problem Nummer eins in Marburg einzuschätzen. Die sehr hohe Trennwirkung, das Abtrennen des Bahnhofsquartiers, lässt sich vor Ort erleben. Während in vielen betroffenen deutschen Städten bereits Lösungen gesucht und gefunden wurden, herrscht in Marburg dazu ein verbreiteter Fatalismus vor. Man hat sich gewöhnt und arrangiert. Dagegen könne man nun mal nichts machen, lautet die vorherrschende Einstellung.

So soll demnächst in einem begrenztem Abschnitt ‚Flüsterasphalt‘ eingebaut werden. Die Stadt Marburg hat inzwischen die Geräte für stationäre Geschwindigkeitsmessung installiert. Tempo 100 für PKW und Tempo 80 für LKW sollen damit durchgesetzt werden. Zugleich sollen damit zwei Millionen Euro Bußgelder jährlich in die Stadtkasse gespült werden. An Stelle von Maut kommt damit also wenigstens so etwas wie eine Hochgeschwindigkeitsabgabe für die Passage durch die lärmgeplagte Stadt – so die Erwartung.

Seit dem Lückenschluss nach Süden ist die B3 vom Land Hessen als 'Straße von besonderer Verkehrsbedeutung' eingestuft worden. (Foto Hartwig Bambey)

Den Projektgruppen der THM sind für ihre Arbeiten eine Reihe von Kriterien vorgegeben worden. Zunächst einmal haben sie einen Überblick zu leisten. Was an Planungen und Maßnahmen „für Tieferlegungen, Tunnelführungen von Stadtautobahnen“ bereits existiert, soll dargestellt werden. Damit verbunden wird die Fragestellung nach einer Übertragbarkeit solcher Lösungen auf die Stadt Marburg.

Die Analyse der Verkehrssicherheit der heutigen Straßenführung und ein Vergleich der Unfallsituation mit bestehenden Autobahntunnelstrecken ist eine zweite allgemeine Aufgabenstellung.  Eine konkrete Herangehensweise liegt in der Ermittlung des Verkehrsaufkommens auf der Stadtautobahn und ihrer Anschlussstellen. Dazu war eine Verkehrszählung zu leisten und eine Prognose des zukünftigen Verkehrsaufkommens zu entwickeln.

Die Analyse und Bewertung der bestehenden Bausubstanz inclusive einer Abschätzung der Restlebensdauer sowohl der Streckenbereiche wie der Brückenbereiche beschäftigt sich mit dem derzeitigen baulichen Zustand.

Auf der Grundlage dieser Grunderhebungen hatten die Studierenden dann konkret eine Analyse der Machbarkeit einer Tunnellösung zu leisten. Dabei waren die konkreten Faktoren vor Ort, also die enge Benachbarung zur Lahn, der parallele Verlauf der Main-Weser-Bahn und die gegebene Bebauung zu berücksichtigen.

In die Entwicklung einer möglichen Trasse für eine Tunnellösung schließlich sollen die Erhebungen einmünden. Dazu gehören die angrenzenden Anschlussstellen und die Aufstellung einer Kostenschätzung.

So werden Interessierte der Präsentation am 12. Juni im Sitzungssaal des Bauamtes in der Barfüßerstraße 11, Beginn 18.00 Uhr, mit einiger Erwartung entgegensehen. Nachdem bereits im Mai 2010 der Mobilitätswissenschaftler Professor Stephan Herkt bei einem Marburger Stadtforum die Machbarkeit einer Tunnelführung aufgezeigt hatte, könnte eine perspektivische Diskussion neue Grundlagen bekommen. Mit dem Thema ist auch die Bürgerinitive Stadtautobahn befasst. Eine Tunnellösung, die alleine das Problem der Verkehrsbelastung und der Trennwirkung beseitigen könnte, wird jedoch nicht einmal von deren Mitgliedern durchgängig befürwortet.

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