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Zukunft des Uniklinikums zwischen Montagsgebet und politischer Nebelkerze

Marburg 26.6.2012 (red/pm) Dass in der bis auf den letzten Platz gefüllten Elisabethkirche in Marburg ein (politisches) Montagsgebet mit zahlreichen Klinikangehörigen stattgefunden hat, ist bemerkenswert. In der Kirche sind „Gebet, Gesang und Gesundheitspolitik“ (OP vom 26.6.2012) zusammen gekommen. Dabei wurde erneut die Forderung nach einem Rückkauf des Klinikums durch das Land Hessen im Fall der Übernahme der Rhön Klinikum AG durch Fresenius artikuliert. Bei diesem ungewöhnlichen Montagsgebet kurz vor Ende der Frist zur Übernahme hat es also nicht an klaren Aussagen gemangelt. Ganz anders liest sich dazu eine aktuelle politische Stellungnahme vom Verein ‚Regionalmanagement MitteHessen‘. Hinter Aussagen von dessen Vorsitzenden, Regierungspräsident Lars Witteck, verbergen und offenbaren sich deutlich andere Intentionen.

„Qualität der mittelhessischen Universitätsmedizin sichern!“ findet sich und erscheint zunächst eingängig. Dass der Vorstand des mittelhessischen Regionalmanagements  die mittelhessische Universitätsmedizin als einen herausragenden Standortfaktor für die Region betrachtet, ist bereits eine so evidente Tatsache, dass deren Hervorhebung stutzig machen muss. „Wir unterstützen das Land darin, alle Optionen zu prüfen, die sicherstellen, dass die hohe Qualität in der Krankenversorgung wie in der Forschung und Lehre aufrecht erhalten werden“, heißt es dann weiter. Was anders als reine Leerformel kann eine solche Aussage in der derzeitigen Situation schon sein. Dabei wird mit der Formulierung „aufrecht erhalten werden“ heftig eine Beschönigung betrieben.

Und so geht es weiter mit ebenso wohlklingenden wie nichts sagenden Aussagen: „Wir haben die Verantwortung, jetzt und für die Zukunft dafür zu sorgen, dass die Krankenversorgung in den Kliniken weiterhin auf einem hohen Niveau betrieben werden kann und zugleich die unterstützende Funktion des Klinikums für die Forschung und Lehre gesichert wird“, ist Aussage von Regierungspräsident Lars Witteck. Danach kommt es: Sollte sich zum Beispiel im Zuge eines Eigentümerwechsels beim Universitätsklinikum und seinem Mutterkonzern die Möglichkeit ergeben, dass das Land in diesem Sinne die Bedingungen der Zusammenarbeit zwischen den Universitäten und dem Klinikum verbessern kann, unterstützt das Regionalmanagement Mittelhessen alle zur Verfügung stehenden Optionen.
Welche Optionen sollen es denn sein, Herr Regierungspräsident? Etwa fromme Wünsche, dass der Fresenius Konzern alles besser macht und anders als Rhön nicht gewinnorientiert mit dem UKGM umgeht?

So bleibt festzuhalten, dass in diesen Tagen von der verantwortlichen Ministerin und Landesregierung Schweigen zu vernehmen ist, ein Montagsgebet als Forum klare Worte findet und das Regionalmanagement sich in wohlklingenden Worthülsen ergibt. Am Freitag, 29. Juni, findet eine öffentliche Kundgebung ab 16 Uhr auf dem Marktplatz statt. Als Redner werden Medizindekan Prof. Matthias Rothmund, Unipräsidentin Prof. Katharina Krause, Oberbürgermeister Egon Vaupel und Betriebsratsvorsitzende Bettina Böttcher sprechen.

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