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Protest an Shell-Tankstellen – Umweltaktivisten von Greenpeace wollen Ölbohrungen in der Arktis verhindern

Marburger Greenpeace Aktivisten protestierten vor der Shell-Tankstelle in der Gisselberger Straße gegen die von Shell geplanten Ölbohrungen in der Arktis. Zeitgleich protestierten am Samstag in 72 weiteren Städten Deutschlands Greenpeace Aktivisten.

Marburg 16.07.2012 (pm/red) Mit der Forderung „Shell – Raus aus der Arktis“ demonstrierten am Samstag Greenpeace-Aktivisten in Marburg vor einer Shell-Tankstelle gegen die in der Arktis stattfindenden Ölbohrungen des Ölkonzerns. Autofahrer wurden von den Aktivisten an der Shell-Tankstelle an der Gisselberger Straße  über die Bedrohung der Arktis informiert. Gleichzeitig sammelten die Aktivisten Unterschriften zum Schutz der Arktis. Die Unterschriften der ersten Million Menschen sollen in einer speziellen Kapsel im kommenden Jahr am Nordpol versenkt werden – als Mahnung, dass die Arktis Erbe der Menschheit ist und nicht dem Interesse einiger Großkonzerne geopfert werden darf. Unter den Arktisschützern, die bereits unterschrieben haben, befinden sich so prominente Namen wie Paul McCartney, Penelope Cruz, Robert Redford, Peter Fox und viele mehr. Die Aktion von  Greenpeace Marburg ist Teil einer bundesweiten Infokampagne. Insgesamt beteiligten sich 73 Greenpeace-Gruppen in Deutschland.

Arktis ist doppelt bedroht
„Das Ökosystem der Arktis ist eine der empfindlichsten Regionen auf dieser Welt“, sagt Greenpeace Sprecher Odin Kleuser. „Ölunfälle sind dort viel schwieriger zu bekämpfen. Gleichzeitig wird der Klimawandel durch das in der Arktis geförderte Öl angeheizt, das Eis und damit die Heimat von Eisbären und Walrössern am Nordpol schmilzt. Shell ist damit doppelt für die Zerstörung der Arktis verantwortlich. Wenn die Pläne nicht gestoppt werden, wird aus reiner Profitgier eine der letzten unberührten Regionen dieser Erde ruiniert.“

Shell will gefährliche Ölbohrungen starten
Shell hat in den vergangenen Monaten Spezialschiffe aus der ganzen Welt und eine Ölplattform für die Bohrungen in der Arktis zusammengezogen. Greenpeace hat in Neuseeland und an der Ostsee bereits Aktionen gegen diese Schiffe gestartet. Doch seit einigen Tagen ist Shell mit den Bohrschiffen in Alaska vor Ort und will in Kürze mit Bohrungen beginnen. Experten warnen, dass es bisher keine Methode gibt, einen großen Ölunfall in dieser Region zu beherrschen. Niedrige Temperaturen, Eisbedeckungen und lange Dunkelperioden verlangsamen den natürlichen Abbauprozess des Öls deutlich, das Öl verbleibt damit lange Zeit im Ökosystem.

So sind die Folgen des Tankerunglücks der ‚Exxon Valdez‘ vor der Küste von Alaska vor rund 23 Jahren heute noch sichtbar. Langfristiges Ziel von Greenpeace ist es, in der hohen Arktis ein Schutzgebiet zu etablieren, um die Natur zu retten und Ölbohrungen und industriellen Fischfang in der Arktis zu verhindern.

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