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Altenhilfe St. Jakob präsentiert Musterzimmer – Wohngemeinschaften im Seniorenheim in Cölbe

Noch sind viele Bauhandwerker mit der Fertigstellung der Seniorenwohnanlage in Cölbe beschäftigt. Insbesondere für die Gestaltung der Außenanlagen gibt es dort noch einiges zu tun.

Marburg 20.7.2012 (yb) Alten- und Pflegeheime werden oftmals verknüpft mit gesichtlosen ‚Bettenburgen‘, in denen sich an langen Fluren mit vielen Türen ein uniformer Raum an den nächsten fügt. Deren Bewohner sind dann oft genug ‚Belegungen‘ oder ‚Versorgungsfälle‘, zu deren Betreuung oder Versorgung ein festgelegter Zeitplan gnadenlos den Tagesrythmus bestimmt. Kann es dafür Alternativen geben? Ist ein Leben in Wohngemeinschaften in einem Pflegeheim möglich? Das kommt auf die Bauweise und Absichten des Betreibers an. Mit der Vorstellung eines Musterzimmers gibt das neue Seniorenheim in Cölbe schon einmal einen Einblick, wie dort gedacht und gebaut worden ist. In Cölbe finden sich die Zimmer für Bewohnerinnnen und Bewohner in Wohngruppen organisiert. Beispielhaft werden in dem Musterzimmer der Stil in der Einrichtung und eine Widmung für ein gemeinsames Wohnen und Leben in Gruppen anschaulich. Das fängt mit der Zimmergröße an. 16 Quadratmeter Fläche bieten einige Möglichkeiten und haben eher die Anmutung eines Gästezimmers.

Das Musterzimmer, mit viel Tageslicht von einem großen Fensterbereich angenehm hell beleuchtet, hat wichtige Einrichtungslemente, die zugleich Raum lassen etwa für individuelle Einrichtungsgegenstände. Rechts ist der zugehörige Bereich des integrierten Sanitärraumes zu sehen. Fotografien von Hartwig Bambey

„Wir haben sehr viel Wert darauf gelegt, einen Objektcharakter zu vermeiden“, erläutert Jörg Kempf, Geschäftsführer der Marburger Altenhilfe St. Jakob. Dass es in jedem der zweifarbig gestalteten Zimmer Anschlüsse für Telefon, Fernseher und in das Internet für Computer gibt, ist selbstverständliche Grundausstattung. Zur Möblierung gehören große beleuchtete Einbauschränke und ein neu konzipiertes Pflegebett. Jedes Zimmer hat eine steuerbare Be- und Entlüftung.

Blick in den Sanitärraum mit der bodengleichen Dusche in der Ecke hinten rechts. Warme Farbtöne und helle Beleuchtung stehen für angenehme Atmosphäre und gute Orientierung.

Das direkt angrenzende Badezimmer ist barrierefrei gestaltet und ist mit ebenerdiger Dusche ausgestattet. Dies macht einen Duschvorhang oder eine Duschkabine überflüssig. Damit gibt es viel Platz für etwa für eine Gehhilfe, einen Rollstuhl und, wenn benötigt, für eine zweite Person, zum Beispiel eine Pflegekraft.

So erinnert der wohl platzierte Notrufknopf als Einziges in der eher wie ein Appartement gestalteten Wohneinheit an ein Pflegeheim. Alle Zimmer sind in Wohngruppen für zehn Bewohner zusammengefasst. Damit ist ein Zusammenleben angelegt. Es gibt keine Stationen in nummerierten Etagen, sondern Wohngruppen. Innerhalb einer Wohngruppe gibt es dabei zwei Zimmer mit Verbindungstüren. Damit kann eine größere persönliche Einheit für Paare entstehen. “Wir bauen flexibel, und wollen viele Möglichkeit vorausschauend und möglich machen, um bei Bedarf Änderungen leicht vornehmen zu können“ erläutert dies Jörg Kempf.

Die Grundrissdarstellung von zwei Zimmern zeigt deren gute Proportionierung. Alle Zimmer in den beiden Wohnetagen sind gleich geschnitten.

Mit der Fertigstellung des großzügigen neuen Altenwohn- und Pflegeeinrichtung in Cölbe werden acht Wohngruppen für jeweils 10 Bewohner geschaffen sein. Zu jedem Wohnbereich gehört ein eigener Aufenthalts- und Gemeinschaftsraum. Darin kann zusammen gekocht und gegessen werden. Es gibt viel Platz zum Aufenthalt während des Tages, für Spiele, Lesen und andere  Beschäftigungen.

So wird bei diesem Altenwohnprojekt auf den ersten Blick ein veränderter Ansatz zum Zusammenleben der Bewohnern sichtbar. In der unmittelbaren Nachbarschaft entsteht gerade ein Kindergarten. Damit entsteht eine lebendige junge Nachbarschaft. Die zukünftigen Bewohner der Seniorenwohnanlage haben zudem ganz normale Nachbarn, denn das neue Haus für alte Menschewn entsteht inmitten eines Wohngebietes.  Das vielgliederige Bauwerk für alte Menschen fügt sich gut in die vorhandene Häusersiedlung ein.

„Die Öffentlichkeit und insbesondere die in der Nachbarschaft lebenden Menschen sind uns willkommen“, sagt Kempf und unterstreicht einen in Architektur formulierten Anspruch für dieses neue Haus für alte Menschen aus Marburg und Cölbe. Eine Cafeteria und Friseur im Haus sind als öffetnlich nutzbare Angebote ausgelegt. Sie können demnächst von den Nachbarn und Besuchern sowieso mit genutzt werden.

Nach termingerechtem Abschluss der letzten Bauarbeiten soll am 1. September die Eröffnung sein. Dazu wird ein Tag der offenen Tür vorbereitet. Mitte September ist dann der Termin, ab dem die ersten Bewohnerinnen und Bewohner einziehen werden. Dazu gibt es lebhaftes Interesse und Nachfrage. 55 Interessierte haben sich bereits kundig gemacht und können sich gut vorstellen, in dem neuen Haus mit neuer Wohnform für das Alter zu leben.  Nach langer Planungs- und Bauzeit kann dann in Cölbe ein neuer Lebensabschnitt mit angenehmer Umgebung für Seniorinnen und Senioren beginnen.
Ende August  wird feststehen, wie viel exakt ein Platz kosten wird. Interessierte können schon jetzt einen Termin zur Besichtigung eines Musterzimmers und zum Kennenlernen vereinbaren. Kontakt Marburger Altenhilfe, Frau Opper, Telefon 06421 / 951 90.

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