Hessens größtes Planetarium ab November 2024 wieder geöffnet

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Zu wenig Pflegepersonal auf Intensivstationen

Marburg 24.7.2012 (pm/red) Die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) sieht die Patientensicherheit und Versorgungsqualität auf Intensivstation in deutschen Kliniken gefährdet. Der Grund dafür liegt in zu wenig und zu schlecht ausgebildetes Personal, was dazu führe, dass Hilfe das fehlt, wo sie am nötigsten gebraucht wird. So lautet das Ergebnis einer aktuellen Studie des Deutschen Instituts für angewandte Pflegeforschung. „Mehr als zwei Drittel aller Kliniken in Deutschland erfüllt nicht die von der DIVI empfohlenen Strukturanforderungen“, sagt der Sprecher der DIVI-Sektion ‚Pflegeforschung und Pflegequalität‘ Tillmann Müller-Wolff. „So fehlt auf vielen Intensivstationen das nötige Fachpersonal.“ Legt man die Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Fachkrankenpflege und Funktionsdienste zugrunde, erfüllt gar nur jede fünfte Intensivstation in Deutschland die pflegefachlichen Strukturempfehlungen.

Die Ursachen sind seit Jahren bekannt und werden auch in der Studie ‚Pflegethermometer 2012‘ aufgeführt. Die Kliniken sparen undifferenziert am Pflegepersonalbudget. Es kommt zum Abbau von Weiterbildungskapazitäten an den Bildungseinrichtungen und in den Krankenhäusern. „Daraus resultiert eine fehlende Nachhaltigkeit in der strategischen Personalentwicklung“, sagt Tillmann Müller-Wolff. „Negativ anzumerken sind auch die hohen Fluktuationszahlen und die nicht unerhebliche Zahl so genannter Berufsaussteiger.“ Diese Entwicklung verschärft zusätzlich die generelle Verknappung von Pflegepersonal am deutschen Arbeitsmarkt. Die Bedeutung des pflegerelevanten Anteils am Ergebnis und damit am Patientenoutcome wird zu wenig sichtbar, in der Konsequenz geht dem Berufsbild berechtigstes Ansehen und Attraktivität verloren.

Fazit der DIVI: Angesichts der zunehmenden Relevanz hochwertiger Intensivtherapie sowie der stetig steigenden Komplexität und Dynamik im intensivpflegerischen Tätigkeitsbereich, bleibt den Kliniken eigentlich nichts anderes übrig, als Umzudenken und Nachzusteuern. Denn nur dann ist die Aufrechterhaltung intensivpflegerischer Versorgungsqualität und Patientensicherheit gewährleistet. Insbesondere auf Intensivstationen ist eine ausreichende Anzahl von Pflegefachkräften unbedingt erforderlich. Hier muss und sollte der Krankenhausträger entsprechende Vorkehrungen treffen.

„Die pflegefachliche Tätigkeit in der Intensivtherapie erfordert spezifisch qualifiziertes Fachpersonal und dessen kontinuierliche Fort- und Weiterbildung“, so der Experte der DIVI. Deshalb der Rat an die Krankenhäuser: In Zeiten des Pflegefachpersonalmangels ist es wichtig in die Gesundheitsförderung und Schaffung nachhaltig wertvoller Arbeitsbedingungen ihrer Mitarbeiter zu investieren. Krankenhäuser, Fachgesellschaften und politische Entscheider müssen zwingend die Relevanz und Notwendigkeit pflegefachlicher Leistungen bewerten lernen und entsprechende Ergebnisse in die jeweiligen Entscheidungen einbringen.

Hintergrundinformation zur DIVI
Die 1977 gegründete DIVI ist ein weltweit einzigartiger Zusammenschluss von mehr als 1500 Anästhesisten, Neurologen, Chirurgen, Internisten, Kinder- und Jugendmedizinern sowie Fachkrankenpflegern und entsprechenden Fachgesellschaften. Ihre fächer- und berufsübergreifende Zusammenarbeit und ihr Wissensaustausch machen im Alltag den Erfolg der Intensiv- und Notfallmedizin aus. Insgesamt bündelt die DIVI damit das Engagement von mehr als 30 Fachgesellschaften.

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