DGB-Kreis Marburg-Biedenkopf kritisiert hohes Entlassungsrisiko für Beschäftigte
Marburg 26.7.2012 (pm/red) Die letzte Statistik weist für den Landkreis Marburg-Biedenkopf 83.000 sozialversichert Beschäftigte aus. Davon haben 7,169 Beschäftigte nach Berechnungen des DGB im vergangenen Jahr ihren regulären Job verloren und sind Verlust einer Beschäftigung arbeitslos melden. „Trotz guter Konjunktur und steigender Klagen von Unternehmen über Fachkräftemangel hat gut jeder/jede neunte sozialversichert Beschäftigte im Landkreis in 2011 den Job verloren“, wird vom DGB-Kreisvorsitzenden Pit Metz konstatiert. In einigen Branchen werde immer noch zu wenig getan, um Fachkräfte zu halten und ihnen gute und stabile Beschäftigungschancen zu eröffnen.
Auch der gestiegene Anteil befristeter Arbeitsverhältnisse zeige, dass die Konkurrenz der Betriebe um gute Fachkräfte längst nicht überall sehr intensiv sein könne, schätzt Gewerkschaftssekretär Ulf Immelt ein. Bundesweit sei fast jede zweite Neueinstellung befristet. Bei einem wirklichen Mangel würde man einen sorgsameren Umgang der Betriebe mit Beschäftigten erkennen. Bundesweit sei zwischenzeitlich fast jede zweite Neueinstellung befristet.
In der Leiharbeit ist das Arbeitsplatzrisiko besonders hoch. Hier sind innerhalb eines Jahres bereits 817 Leiharbeitskräfte im Landkreis arbeitslos geworden, berichtet Immelt. Diese absolut hohe Personalfluktuation zeige, dass Heuern und Feuern im Verleihgewerbe immer noch an der Tagesordnung ist und Verleiher personalpolitische Risiken schnell auf die Sozialsysteme verlagern. „Instabile und prekäre Beschäftigung tragen nicht zum Abbau eines Fachkräftemangels bei, sondern verschärfen ihn eher“, so Metz abschließend.