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Vorstandsgehälter in DAX-Unternehmen steigen deutlich

Marburg 2.8.2012 (pm/red) Zum elften Mal präsentiert die DSW (Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz) ihre Studie zur Vergütung der Vorstände in DAX-Unternehmen. Aus der gemeinsam mit dem Lehrstuhl für Controlling an der TU München durchgeführten Erhebung geht hervor, dass die Vorstandsgehälter der 30 DAX-Unternehmen im Jahr 2011 durchschnittlich um knapp acht Prozent gestiegen sind. Im internationalen Vergleich liegen die Gehälter der deutschen Vorstände mittlerweile auf einem hohen Niveau.

3,14 Millionen Euro Durchschnittsverdienst
Der Dax 30 verzeichnete erneut einen starken Anstieg der Vorstandsgehälter. Mit 7,9 Prozent ist das Wachstum gegenüber 2010 (22 Prozent) zwar deutlich niedriger, insgesamt weist der Trend jedoch ungebrochen nach oben. Mit einem Gehalt von 3,14 Millionen Euro verdienen DAX-Vorstände im Schnitt 54 Mal mehr als die Angestellten ihrer Unternehmen. Spitzenreiter des Geschäftsjahres 2011 ist Volkswagen mit 8,4 Millionen Euro pro Vorstand, als zweitplatziertes Unternehmen zahlt die Deutsche Bank ein Durchschnittsgehalt von knapp 5,9 Millionen Euro. Der fixe Anteil der Vergütungen liegt bei lediglich 28 Prozent. Den größten Teil ihrer Vergütung erhielten die Vorstände als variable Bonuszahlungen. „Die Vergütung ist inzwischen in den meisten Unternehmen deutlich stärker am langfristigen Unternehmenserfolg orientiert als das noch vor drei Jahren der Fall war“, erklärt Prof. Gunther Friedl, Studienleiter an der TUM.

Die Vergütungsstudie wurde in diesem Jahr bereits zum elften Mal durchgeführt. Von 2001 bis 2011 stiegen die Vorstandsgehälter um 151 Prozent. In diesem Zeitraum verzeichnet die DSW auch einen starken Zuwachs bei den Gewinnausschüttungen- Von 10,4 Milliarden Euro stiegen die Dividendenzahlungen der 30 DAX-Unternehmen auf insgesamt 28 Milliarden Euro an. Auch verglichen mit dem Vorjahr legten die Gewinnausschüttungen zu – trotzdem ist Ulrich Hocker, Präsident der DSW, nicht zufrieden: „Im vergangenen Jahr mussten sich die Anteilseigner mit einer Dividendensteigerung von 5,1 Prozent zufrieden geben – während die Vergütungen der Vorstände um knapp 8 Prozent gewachsen sind.“

Zum ersten Mal legten alle DAX Unternehmen die Einzelzahlungen an ihre Vorstandsmitglieder offen und erfüllten damit ein wichtiges Kriterium hin zu mehr Transparenz. Nach Aussage von Prof. Gunther Friedl beschreiben einzelne Unternehmen ihre Bonussysteme ausführlich und so verständlich, dass sie von Aktionären und Öffentlichkeit gut nachvollzogen werden könnten, andere müssten hier allerdings noch nachlegen. Verbesserungsbedarf sehen DSW und TUM zudem bei der Darstellung mehrjähriger Boni, bei den Zahlungen nach Ausscheiden von Vorstandsmitgliedern sowie bei den Angaben zu Pensionszahlungen. In diesem Zusammenhang fordert die DSW eine einheitliche Darstellung der Vorstandsvergütung und der Pensionen über alle DAX-Unternehmen hinweg.

Mithin geht es munter weiter mit „Let´s make money“. Auf der anderen Seite der Medaille ebenso. Prekäre Beschäftigung nimmt zu, ob in ungesicherten Arbeitsverhältnissen oder qua unwürdiger Bezahlung.

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