Runder Tisch Integration präsentiert Ergebnisse
Marburg 3.8.2012 (pm/red) Migrantinnen und Migranten sind schon längst Teil von Deutschland und auch hier in Marburg sind Menschen mit Migrationshintergrund aus über 80 verschiedene Nationen anzutreffen. Sie nehmen ebenso wie die deutsche Bevölkerung am gesellschaftlichen und kulturellen Leben teil, gehen zur Arbeit und zur Schule. Natürlich ist, dass Missverständnisse aufgrund unterschiedlicher Wertvorstellungen auftreten. Die AG Gleichberechtigung, welche sich aus dem Marburger Runden Tisch ‚Integration‘ im Jahr 2008 gegründet hat, beschäftigt sich mit kulturellen Differenzen und hat zum Ziel, Gleichberechtigung der Geschlechter und den Dialog zwischen verschiedenen Kulturkreisen zu intensivieren.
Schwerpunkte sind vor allem Gesundheit und Sport, Schule, (Weiter-)Bildung, Erwerbstätigkeit von Frauen mit und ohne Migrationshintergrund, Gewalt gegen Frauen, die Integration älterer Migrantinnen und Migranten, die Diskriminierung aufgrund von Religion sowie die Umsetzung des nationalen Integrationsplans in der Kommune. In diesem Rahmen wird sich mit verschiedenen Thematiken, wie mit der Integration von Migrantinnen und Mitgranten in den Arbeitsmarkt, Häuslicher Gewalt und Zwangsheirat sowie Religionsunterricht an Schulen auseinandergesetzt. Die AG Gleichberechtigung hat bereits zahlreiche Sitzungen durchgeführt, Veranstaltungen geplant wie zum Internationalen Tag: ‚Keine Gewalt gegen Frauen’ am 22. November 2012, zu dem die ‚Heroes’ eingeladen sind, Publikationen herausgebracht und das regelmäßig stattfindende Frauenschwimmen im Hallenbad Wehrda angestoßen.
Empfehlungen zu Klassenfahrten, Sexualkunde, Sport- und Schwimmunterricht
Jetzt hat die AG Gleichberechtigung und das Gleichberechtigungsreferat der Universitätsstadt Marburg eine weitere Broschüre zum Thema Integration von Jungen und Mädchen mit und ohne Migrationshintergrund in der Schule veröffentlicht. Insbesondere Klassenfahrten, Sexualkundeunterricht, Sport- und Schwimmunterricht stellen Lehrerinnen und Lehrer, Eltern, Schülerinnen und Schüler oftmals vor große Herausforderungen. Wie diesen Problemen und unterschiedlichen Wertvorstellungen begegnet werden kann, ist Inhalt dieser Broschüre mit dem Titel ‚Empfehlungen für Lehrkräfte, Eltern, Schülerinnen und Schüler zu Klassenfahrten, Sexualkunde, Sport- und Schwimmunterricht’.
Sie soll den Dialog zwischen den Beteiligten fördern und praktische Anregungen und Handlungsempfehlungen liefern, wie hier Integration von Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund möglich ist. Aufgebaut ist die Broschüre so, dass sie zunächst auf allgemeine Fragen eingeht, die beispielsweise beim Organisieren einer Klassenfahrt auftauchen. Danach werden Lehrerinnen und Lehrer, Eltern, Schülerinnen und Schüler gesondert angesprochen und Hilfestellungen angeboten, wie mit bestimmten Situationen und Vorstellungen umgegangen werden kann und, welche Argumentationen möglicherweise hilfreich sind. Ziel ist insbesondere, die Schaffung einer kommunikativen Plattform, wo Lehrerinnen und Lehrer, Eltern, Schülerinnen und Schüler gleichermaßen vertreten sind und sich über mögliche Vorbehalte und Handlungsmöglichkeiten austauschen können.
Die Broschüre ‚Empfehlungen für Lehrkräfte, Eltern, Schülerinnen und Schüler zu Klassenfahrten, Sexualkunde, Sport- und Schwimmunterricht’ ist im Gleichberechtigungsreferat kostenlos erhältlich. Die Arbeitsgruppe Gleichberechtigung vom Runden Tisch ‚Integration’ hat außerdem ein Faltblatt erstellt, in dem die zukünftigen Arbeitsschwerpunkte dargestellt sind.
Wer Interesse an einer Mitarbeit hat, wende sich bitte an das Gleichberechtigungsreferat der Universitätsstadt Marburg im Rathaus, Markt 1, Telefon 06421 201 377 oder auch per Email gleichberechtigungsreferat(at)marburg-stadt.de.